Die Geschichte von Maria und Mantispas
Am dritten Tag des Sturms besucht Maria Villa Lobos die Werft von Mantispas. Der Wind zerrt an ihrem Ölzeug und an den nassen, schwarzen Haaren, die aus ihrer Kapuze flattern. Suchend streift sie um das Verwaltungsgebäude herum und klopft dann an, in der Hoffnung, jemanden zu finden, mit dem sie sprechen kann.
Nach einer Weile wird Ihr Klopfen erhört und eine Tür öffnet sich. Mantispas tritt hinaus: "Ich weiß zwar nicht, was Euch zu mir führt, aber kommt herein, Ihr holt Euch hier draußen sonst noch den Tod."
Maria grinst. "Sichara, Mantispas! Na, ihr werdet euch freuen: Geschäfte führen mich hierher. Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden, oder? Ich bin Maria Villa Lobos, die Stadtkommandantin von Estichà."
Mantispas grinst Euch an. "Stimmt, wir sind uns bislang noch nicht begegnet. Ich bin Mantispas Styriaca, Werftbesitzer."
Maria gibt Mantispas die Hand und lächelt ihn an. "Bin erfreut, eure Bekanntschaft zu machen."
Auch Mantispas lächelt freundlich. "Endlich treffe ich Euch einmal persönlich. Ich habe schon viel von Euch gehört. "Natürlich nur Gutes." fügt er mit einem Grinsen hinzu.
Maria grinst zurück. "Das will ich hoffen. Was reden die Leute denn so? Ihr könnt es mir ruhig sagen, ich kann das ab!" Sie tritt ein und läßt ihren Regenmantel irgendwo liegen, wo es nicht stört, daß er alles voll tropft. Darunter trägt sie eine Lederrüstung mit dem Wappenrock von Estichà drüber. "Ich möchte gern eine Ergänzung zum Bauauftrag der Stadt loswerden. Die Stadtwache braucht ein Hafenwachtboot. Das sollte im wesentlichen eine Yacht sein, eine schnelle Yacht! Und eine, die ich alleine segeln kann. Ich möchte das schnellste Boot von Estichà haben. Könnt ihr das hinkriegen?"
"Ich denke schon, daß es zu schaffen ist, eine schnelle Yacht zu bauen, die Ihr alleine steuern könnt. Wie groß sollte das Boot denn ungefähr sein, d.h. wie viele Personen soll es transportieren können? Und wie dringend ist seine Fertigstellung? Über den Preis können wir dann verhandeln."
Mantispas kann sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen, da Ihr wirklich pudelnaß dasteht und vor Euch hintropft. "Soll ich Euch eventuell ein Handtuch bringen lassen?"
Maria grinst zurück. "Das wäre wirklich besser." Nachdem sie sich ein bißchen die Haare abgerubbelt hat flucht sie noch mal über das Wetter und kommt dann auf das Boot zurück.
"Ja", meint sie mit einem Lächeln, "Ich denke, ihr habt schon verstanden, worauf ich hinauswill. Das Boot sollte eine kleine Kabine haben, wo vielleicht vier Leute drin sitzen können - zwei vielleicht sogar drin schlafen - aber es soll alleine zu segeln sein. In der Kabine ist ja ein Klapptisch mit Bänken denkbar, so daß man aus dem Sitzplatz zwei Kojen machen kann, oder so. Alles natürlich ganz eng und platzsparend, schließlich soll das Boot in erster Linie Tempo machen! Ja, und wie eilig ist es... also, ich wäre schon froh, wenn ihr das irgendwie vorziehen könntet und nicht erst nach dem Auftrag für die Flotte damit anfangen würdet."
Sie lächelt lieb. "Schließlich ist es ja nur ein ganz kleines, niedliches Boot. Und der Preis läßt sich sicherlich dem Mehraufwand anpassen. Ich würde zu gern bald nach dem Sturm anfangen, wieder zu segeln."
Dann fällt ihr noch etwas ein. "Ach ja, um den militärischen Charakter zu unterstreichen, hätte ich gern eine Waffe drauf installiert. Eine Schwere Armbrust oder Ballista, halt groß genug, um toll auszusehen, und klein genug, um nicht beim Segeln zu stören oder zu sehr zu bremsen."
"Ich denke ich werde Euer Boot vorziehen. Es sollte nicht allzu lang dauern, bis es fertig ist, maximal einen Monat. Natürlich hängt es auch davon ab, wie lange es dauert, eine entsprechende Waffe anfertigen zu lassen, denn in dieser Hinsicht kenne ich mich in der Stadt noch gar nicht aus. Vielleicht könnt Ihr mir da weiterhelfen. An welchen Preis dachtet Ihr denn ungefähr bei dem Boot?"
"Hmm... also naja, ihr müßt es wahrscheinlich neu entwerfen und alles... ich weiß nicht, wäre das für 15000 Dublonen zu machen? Was die Waffe betrifft, kann ich mich auch gerne selbst nochmal umhören."
"Hmm, 15000 Dublonen. Eigentlich denke ich, es würde mindestens 20000 kosten, aber weil Ihr es seid, willige ich bei diesem Preis ein. Die Waffe ist bei diesem Preis allerdings noch nicht dabei."
Maria lächelt Mantispas an. "Entschuldigt, wenn ich zu direkt bin, aber... wollen wir mal zusammen in den Graben gehen oder so? Ich mag eure Art!"
Ein fröhliches Lächeln macht sich auf Mantispas' Gesicht breit. "Ich finde Eure Art auch nett, Ihr seit offen und direkt, nicht so verschlossen, was ich sehr schätze. Wir können gerne einmal in den Graben gehen. Falls Ihr im Moment aber hungrig oder durstig seit, so könnte ich Euch auch bei mir eine Mahlzeit anbieten. Dabei könnten wir uns weiter unterhalten."
Wieder lächelt Mantispas Euch an.
Maria streicht sich eine feuchte Strähne aus dem Gesicht. "Ja, ich bleibe gern zum Essen, wenn es euch keine Umstände macht. Ich kann auch Kartoffeln schälen oder so." ~grins~ "Bei dem Wetter draußen rumlaufen macht eh keinen Spaß, und hier findet mich wenigstens mal niemand. Ach, und was das Boot betrifft: Gebt lieber 20000 aus und macht es wirklich gut. Es ist ja nicht mein Privatgeld! Und ich möchte natürlich nicht, daß ihr nachher am Material spart oder so. Also, einigen wir uns auf 20000 Dublonen."
"In Ordnung, einigen wir uns auf 20000. Dafür bekommt Ihr dann auch das schnellste Schiff in ganz Chrestonim."
Marias dunkle Augen leuchten vor Begeisterung. "Das wäre herrlich!" schwärmt sie. "das schnellste Schiff in Chrestonim... Ich dachte daran, das Boot ‚Meteor' zu nennen. Was haltet ihr davon? Ach, ich freu mich richtig! Das wird ein Spaß!"
"Welchen Namen das Schiff bekommen soll, das liegt ganz bei Euch. Aber ‚Meteor' klingt wirklich nett."
"Und jetzt genug vom Geschäft", lächelt sie.
Mantispas beginnt zu lachen. "Kartoffeln braucht Ihr nicht zu schälen, als Werftbesitzer verdient man ganz gut und kann sich ein wenig Personal leisten."
"Das hat was! Ich hab immer mal überlegt, mir einen Sklaven zu kaufen, aber irgendwie, weiß nicht... ich bin auch ganz froh, mal allein in meiner Wohnung zu sein. Und das Gefühl, einen Menschen zu ‚besitzen' stelle ich mir sehr merkwürdig vor."
"Ich muß zugeben, daß ich darüber schon einmal nachgedacht habe. Aber ich denke, man kann nichts Lebendiges besitzen, wie man einen Tisch oder einen Stuhl besitzen kann." Mit einem Lachen fügt er hinzu, "Oder eben ein Schiff."
"Ich denke, ihr habt recht. Aber am schlimmsten finde ich diese Leute, die sich Lustsklaven halten. Das ist doch wirklich seltsam, oder? Jemanden zu ‚besitzen' fürs Bett?"
"Ja, da habt Ihr im Grunde schon Recht. Aber ich denke wenn die Bezahlung stimmt und beide einverstanden sind, warum nicht? Besitzen geht da natürlich zu weit, niemand kann einen Menschen besitzen."
"Erzählt ein wenig von Euch. Ihr scheint eine sehr zielstrebige Frau zu sein, die weiß was sie will. Was hat Euch eigentlich nach Esticha verschlagen?"
Maria folgt Mantispas in sein Eßzimmer und setzt sich lächelnd. Zum Essen legt sie natürlich Waffen und Rüstung ab, sie trägt jetzt nur ihre Lederhose und ein weißes, ausgeschnittenes bauschiges Hemd, das einen hübschen Kontrast zu ihrer tiefbraunen Haut gibt. Um den Hals trägt sie als einzigen Schmuck eine goldene Kette. Ihre Kleidung läßt eine interessante Figur erahnen, die sich darunter verbirgt.
Auch Mantispas hat seinen Mantel, den er vorhin noch trug, abgelegt. In seinem gefärbten Leinenhemd setzt er sich Euch gegenüber an den Tisch und beginnt, Euch zuzuhören.
"Mehr oder weniger der Zufall. Ich bin aus Men Achor, meine Mutter betreibt da eine Kneipe, die ‚Nackte Meerjungfrau'. Ich war so um die 15, als ich gemerkt hab, daß ich nicht zur Schenkenschlampe geboren bin, daher bin ich dann zur See gegangen. Wie es in dem alten Lied heißt: Ich schlich mich heimlich fort, als Mutter schlief... Dann folgten fünf Jahre auf irgendwelchen halbseidenen Schiffen aus Men Achor... bewegte Jahre, das könnt ihr mir glauben! Irgendwann hab ich mich mit meinem derzeitigen Skipper, der auch mein derzeitiger Liebhaber war, in die Haare gekriegt. Ich wollte ihm erklären, daß er nur noch mein Skipper war."
Maria grinst. "Er wurde richtig sauer, hat aber immerhin die Ehrenhaftigkeit besessen, mich im nächsten Hafen an Land zu setzen. Das war Esticha. Ich stand also mit meiner Seekiste und einem Haufen Gold, das ich in den fünf Jahren ... verdient hab, hier rum... naja, einer der ersten Leute, die ich kennengelernt hab, war Kenan ap Lhazar, der damals gerade Richter werden wollte, und wir haben uns auf Anhieb verstanden, daher dachten wir, daß es schön wäre, zusammenzuarbeiten. Daß ich so schnell so viel Macht in Händen halten würde, hätte ich zwar nicht gedacht, aber wie ihr sagt: Ich bin zielstrebig und weiß, was ich will."
Maria lächelt Mantispas selbstbewußt an. "Und wie seid ihr zu eurem Geschäft gekommen?"
Mantispas lauscht beeindruckt Euren Worten. "Ich muß sagen, das klingt nach einem sehr bewegten Leben. Und nach einem ziemlich gefährlichen. Mit 15 in einer Stadt wie Men Achor auf einem Schiff anzuheuern, dazu gehört schon eine Menge Mut. Fünf Jahre auf See gehen sicherlich auch nicht spurlos an einem vorüber, oder? Wenn ich daran denke, Ihr auf hoher See, mit all diesen Piraten..." Bei diesen Worten zieht er die Augenbrauen nach oben.
Marias Augen fokussieren einen imaginären Punkt weit hinter ihrem Gastgeber. "Ja, es war aufregend und gefährlich... auf einiges hätte ich durchaus verzichten können, aber insgesamt war es eine unglaubliche Zeit. Und es gab auch wirklich schöne Momente. Der Sonnenaufgang bei ruhiger See, wenn ich ganz allein Deckswache hatte... oder einige Siegesfeiern nach Gefechten... und natürlich hatte ich als junges Mädchen auch unglaublich dramatische Liebesaffären." Maria lacht Mantispas an.
"Ich denke die habt Ihr sicherlich auch jetzt noch, gewandt und schön wie Ihr seid. Aber ich wollte Euch nicht zu nahe treten, entschuldigt bitte."
"Danke für das Kompliment! Das ist doch nicht zu nahe getreten, es ist nur etwas geschmeichelt. Aber das tut mir auch mal ganz gut. Ihr seid ein Mann mit Manieren und Auftreten, sowas findet man selten in Esticha." Maria lächelt wieder und prostet Mantispas mit ihrem Weinglas zu.
"Jetzt fühle ich mich aber geschmeichelt. Ich denke Ihr seid eine Frau mit gutem Geschmack. Aber eine Frau wie Ihr ist mir in Estichà bislang auch noch nicht begegnet." Mantispas grinst bei diesen Worten über das ganze Gesicht.
"Das ist auch gut so, oder? Estichà könnte eine zweite wie mich wohl kaum verkraften", lacht Maria. "Aber ehrlich, ich frage mich, wieso wir uns nicht viel früher begegnet sind. Ihr seid nicht oft im Langen Graben, was? Da verbring ich ja oft meine kärgliche Freizeit."
"Nein, bislang leider nicht. Bislang nahm mich der Aufbau der Werft einfach zu sehr in Anspruch. Und danach kam eine kleine häßliche Sache mit der Inquisition dazwischen."
"Na, viel verpaßt ihr da auch nicht. Hel bläst meistens Trübsal, dann kommen immer diese Terroristen von der Ex-Dagon-Bande und ansonsten ist es auch meist eher trist. Aber wieso Inquisition? Habt ihr auch Ärger mit denen gehabt?"
"Ja, schon, allerdings war das ganze ein Mißverständnis. Ich war neu hier und..." Mantispas stoppt. "Laßt uns nicht darüber reden. Es ist vorbei, glücklicherweise."
"Aber Ihr habt die Kurve scheinbar noch einmal bekommen, schließlich seit Ihr jetzt die Chefin der Stadtwache." Grinsend fügt er hinzu "Kennen Eure Untergebenen Eure Vorgeschichte?"
"Naja, so detailliert hab ich sie vor euch noch niemandem erzählt. Aber im Groben ist das kein Geheimnis. Ihr könnt mich nicht damit erpressen." ~grins~
"Ich würde doch niemals versuchen, Euch zu erpressen." Mantispas lächelt Euch an. "Naja, man sollte niemals nie sagen."
"Soso", grinst Maria. "Dann muß ich ja aufpassen, was ich von jetzt ab sage. Sonst zwingt ihr mich noch zu irgendwelchen komischen Sachen..."
"Nein, so meinte ich das nicht, mehr als Scherz. Ich würde Euch nie zu irgend etwas zwingen, ich denke, Ihr würdet Euch auch keinen Willen aufzwängen lassen. Ich glaube Ihr wißt, wie man sich zur Wehr setzt..."
"Ich kann mich sehr gut durchsetzen, ja", meint Maria. "Das hab ich recht früh gelernt. Aber es geht nicht nur darum, sich irgendwelche zu aufdringlichen Männer vom Hals zu halten oder so. Das ist Kleinkram. Viel spannender finde ich, sich in einer Stadt wie Estichà durchzusetzen, sich also in einem viel größeren Maßstab nicht den Willen von irgend jemandem aufzwingen zu lassen. So wie ihr mit eurem Geschäft. Ihr laßt euch da ja auch von niemandem reinreden und genießt diese Freiheit - so geht es mir auch. Entscheidungen zu treffen, die Tragweite haben, das finde ich ungeheuer aufregend."
"Ihr habt Recht, Macht in den Händen zu halten ist etwas wirklich Faszinierendes. Beinahe so faszinierend wie Ihr es seid." Mantispas schaut Euch an und lächelt erneut.
Maria lächelt zurück. "Faszinierend sagt ihr? Das ist schön..." Sie sieht Mantispas mit ihren dunklen, ausdrucksvollen Augen an. Ihm fällt dabei eine kleine Narbe unter einem Auge auf, die er vorher nicht gesehen hat. Davon abgesehen ist Marias Gesicht glatt und ebenmäßig und tiefbraun von der Sonne Chrestonims. Ihre schwarzen Haare sind immer noch wirr und zerzaust.
Mantispas schaut Euch eine Weile an, scheint in seinen Gedanken vollkommen versunken zu sein. "Wie ist diese kleine Narbe denn auf dieses wunderschöne Gesicht gekommen? Wollte sich ein vorwitziger Pirat mit Euch anlegen? Vermutlich ist es bei ihm nicht nur bei einer Narbe geblieben, oder?" Nach einer Weile fügt er hinzu: "Ihr habt wirklich bezaubernd schöne Augen, die einem leicht den Kopf verdrehen können."
Maria strahlt, was ihre Augen noch schöner macht. "Und ihr wißt, was einer Frau gefällt, hab ich den Eindruck", sagt sie lächelnd. "Tja, diese kleine Narbe... das war eine Chira. Sie wollte mir die Augen auskratzen, und sie hatte guten Grund dafür. Ich hab noch einige andere Narben, vielleicht zeig ich sie euch mal." ~grins~
Mantispas kann sich bei diesen Worten ein breites Grinsen nicht verkneifen. "Würde mich ja schon interessieren, wo Euch diese Chira noch erwischt hat."
"Sie und andere, Mantispas." grinst Maria zurück.
"Das kann ich mir gut vorstellen." antwortet Mantispas darauf.
"Übrigens waren das beileibe nicht alles Piratenschiffe. Die meisten waren nur halbseidene Schmuggler, Händler und Blockadebrecher."
"Nun ja, aber zu mir. Mein Leben gestaltete sich etwas einfacher als das Eure. Ich komme aus einer relativ wohlhabenden Familie in Gilgat. Meine Eltern ermöglichten mir ein gutes Leben und ließen mir eine Menge Bildung zuteil werden. Lehrer unterrichteten mich in den verschiedensten Dingen. Doch im Laufe der Zeit wurde ich dessen überdrüssig und beschloß, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich wollte mehr von Chrestonim kennenlernen als nur die Massen von Predigern in Gilgat, wollte endlich die Dinge sehen, von denen ich so viel hatte erzählt bekommen und über die ich gelesen hatte. So packte ich eines Tages meine Sachen, nahm mein Geld und kaufte das Werftgebäude. Und wie es scheint, habe ich damit wirklich Glück gehabt."
Maria schaut ihn an. "Ihr seid also ein klassischer Kapitalist, ja? Soso... aber ich verstehe, daß ihr Gilgat verlassen habt. Esticha ist doch eine Stadt, in der sehr viel mehr Leben ist, denke ich. Hmm, es muß schön sein, daß ihr soviel gelernt habt. Ich mußte mir das meiste selbst beibringen, oder es so nebenbei lernen. Zum Beispiel Lesen und Schreiben, das war mir ja schon wichtig. Wäre für die Stadtkommandantin auch peinlich, es nicht zu können, oder?"
"Ich muß zugeben, früher habe ich es teilweise gehaßt zu lernen, lieber wäre ich durch die Straßen gezogen oder wäre im Fluß schwimmen gegangen. Natürlich war es nicht so, daß ich den ganzen Tag gezwungen war, im Haus zu bleiben, meine Eltern erlaubten mir schon einige Freiheiten. Heutzutage bin ich ausgesprochen froh darüber, so viel gelesen zu haben. Es bringt einen wirklich weiter, nicht jeder kann einen über's Ohr hauen und man ist nicht abhängig von anderen Leuten. Ich liebe es, unabhängig zu sein."
"Ja, Wissen ist sehr, sehr wertvoll. Das habe ich auch schnell festgestellt! Aber was meint ihr mit unabhängig? Finanziell unabhängig oder wollt ihr überhaupt keinen Menschen, der euch nahe kommt?" Maria schaut interessiert.
"Nun ja. In erster Linie bezog sich das auf finanzielle Unabhängigkeit. Ich denke diese habe ich inzwischen erreicht. Im Bezug auf Menschen? Ich habe nichts gegen Nähe, ganz im Gegenteil. Nur möchte ich nicht von einem anderen Menschen abhängig sein. Ich hoffe Ihr versteht mich, es ist schlecht zu erklären."
"Ich verstehe das sehr gut. Ihr wollt eine gleichberechtigte Partnerschaft und keine einseitige Abhängigkeit. Zwei Personen, die beide ihr Leben leben, aber es aus freien Stücken miteinander teilen wollen." Maria nickt zustimmend. "Das würden vermutlich viele sagen, aber oft ist es so bequem, sich in eine Abhängigkeit zu begeben. Einmal nicht für sich selbst denken zu müssen."
"Habt Ihr im Moment den Wunsch, Euch einfach fallen zu lassen und die Entscheidungen andere treffen zu lassen? Bislang hatte ich eher einen anderen Eindruck von Euch. Ich denke wenn man dem Partner schon die Entscheidungen treffen läßt, so muß man ihm sehr vertrauen."
"Ja, ich hatte das auch nicht so sehr auf mich bezogen. Obwohl ich teilweise schon jemand brauchen könnte, der mir den Rücken stärkt. Aber ihr habt schon recht, meine Entscheidungen fälle ich lieber selbst! Schließlich muß ich hinterher auch mit den Ergebnissen leben."
"Ich wäre gerne dazu bereit, Euch zu unterstützen wenn ich kann. Und auch sonst für Euch da zu sein."
Hierzu lächelt Maria nur still, sie wirkt sehr glücklich.
Nach einer kurzen Pause fragt er Euch mit einem freundlichen Lächeln: "Möchtet Ihr ein Glas Wein?"
"Aber gerne! Kauft ihr auch bei Boron?"
"Bislang noch nicht, diese Flasche stammt noch aus Gilgat." Mit diesen Worten schenkt er Euch ein Glas ein.
Maria kostet und verzieht anerkennend den Mund. "Ein hervorragender Tropfen! Ja, nicht schlecht euer Gilgater Wein. Da könnte ich direkt öfter vorbeikommen."
"Von mir aus könnt Ihr ruhig öfter kommen. Es ist immer eine Freude mit einem intelligenten Menschen zu reden. Mein Haus steht Euch offen."
Maria strahlt Mantispas an. "Wenn ihr so weitermacht, werde ich öfter vorbeikommen, als ihr ahnt. Wer hätte das gedacht? Ich möchte ein Schiff kaufen und treffe auf einen so wundervollen Mann." Sie lächelt warm. "Mantispas, ihr... ach was, du bist das beste, was mir seit langem passiert ist. Seit ich nach Vorovis aufgebrochen bin hatte ich nur Streß und häßliche Geschichten um mich herum. Dieses Boot sollte ein bißchen Ausgleich dazu liefern, aber um wieviel besser wäre es, damit zu zweit rumzusegeln!"
Mantispas lächelt, als Ihr ihn duzt. "Ich muß sagen ich bin auch sehr angenehm überrascht, jemanden wie Dich in Estichà getroffen zu haben. Bislang erschienen die meisten Einwohner doch sehr ungehobelt. Aber Du, mmh, ich denke ich könnte Euch lieb gewinnen." Lächelnd fügt er hinzu: "Falls das nicht schon passiert ist."
Maria sieht ihm tief in die Augen, er sieht Wärme und etwas wie Sehnsucht. Dann lacht sie. "Wollen wir essen?"
Mantispas zuckt zusammen. "Essen? Ach ja, ich erinnere mich, deswegen waren wir ja eigentlich in die Küche gegangen. Ich hatte es ganz vergessen. Wie das nur geschehen konnte?" Er grinst Euch an. "Was möchtet Ihr denn gerne? Wir haben hier eigentlich, hmm, alles."
"Dann nehm ich was davon", lacht Maria. "Ich mag alles. Hmm, wollen wir uns einfach ein paar Stücke Fleisch grillen und etwas Gemüse dazu in den Topf werfen? Ist zwar nicht originell, aber ich habe Lust auf etwas Handfestes. Hauptsache es ist warm und reichlich, dieser Sturm zieht einem richtig die Kraft aus den Knochen." Vergnügt schaut sie nach, was die Küche so zu bieten hat.
Mantispas holt zwei Stücke Fleisch aus einem kleinen Raum, der sich der Küche anschließt und legt sie in eine auf dem Herd stehende Pfanne. "Der Sturm draußen ist wirklich erschreckend. Ich glaube das Dach Eurer Wohnung ist abgedeckt worden. Hoffentlich verliert Ihr nicht Euren gesamten Besitz. Zum Glück wart Ihr in diesem Moment gerade hier." Mantispas lächelt bei diesen Worten, dann holt er etwas Gemüse aus der Speisekammer.
"Das sieht ja ganz lecker aus, Mantispas! Aber das Feuer braucht noch etwas Motivation, glaube ich." Maria bückt sich vor dem Herd und pustet kräftig in die Glut, um sie anzufachen. Mantispas kann kaum umhin, zur Kenntnis zu nehmen, daß sie einen wirklich hübschen Hintern hat...
Als sie sich vom Herd wieder erhoben habt meint Mantispas: "Verzeiht, wenn ich so direkt bin, aber ihr habt einen enorm hübschen Hintern. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen. Ihr seit eine enorm aufregende Frau."
Maria sieht ihn an, grinst und meint: "Dann werde ich jetzt auch direkt." Sie umfaßt Mantispas und zieht ihn an sich heran, so daß er ihre weichen Brüste spürt, die sich an seinen Oberkörper drücken. Ihre Hände legen sich auf seinen Hintern, als sie ihre Augen schließt und ihn sanft küßt...
Mantispas schließt seine Augen und erwidert ihren Kuß. Schließlich legt er seine Arme um sie, hält sie fest und lächelt. "Mmh, ihr seid einfach unglaublich. Unglaublich bezaubernd." Dann schließt er seine Augen wieder und küßt Euch erneut, drückt sich dabei noch enger an Euch.
Marias warmer, nachgiebiger Körper genießt diese Berührung und Mantispas spürt, wie ihre Zunge sich der seinen nähert. Der Kuß scheint eine kleine Ewigkeit zu dauern, in der die beiden eng und zärtlich aneinander hängen. Dann macht sich ein lautes Zischen bemerkbar und es beginnt leicht angebrannt zu riechen. Maria löst sich widerwillig von Mantispas. Ihr Gesicht ist leicht gerötet und ihre Brust hebt und senkt sich deutlich schneller als sonst. Aber sie grinst wieder.
"Da haben wir doch gleich das Fleisch vergessen", meint sie und dreht schnell die Steaks um, bevor sie anbrennen. "Das kommt davon, wenn man sich ablenken läßt."
Während sie die Steaks umdreht, umfaßt sie Mantispas von hinten und hält sie fest. Dabei flüstert er ihr ins Ohr: "So angenehm abgelenkt worden bin ich allerdings schon ein ganzes Weilchen nicht mehr." Dann küßt er ihren Hals, beißt sanft hinein und meint mit einem Lachen: "Die Steaks scheinen 'durch' zu sein."
Maria dreht ihren Kopf so, daß ihr Mund den von Mantispas fast berührt und er ihr in die Augen sehen kann. "Ja, und wir haben völlig vergessen, noch was dazu zu machen. Aber ich bin sicher, daß wir es auch so genießen werden."
Mit einem Lächeln löst sie sich und legt das Fleisch auf zwei Teller. "Suchst du einen Wein aus?"
Mantispas schaut glücklich in ihre Augen. "Ja, einen Moment, ich hole eine Flasche." Er verläßt kurz das Zimmer und kehrt kurz darauf mit zwei Flaschen Wein zurück, je einer roten und einer weißen. "Ich wußte nicht, was Du mehr magst, deshalb habe ich mal zwei mitgebracht. Und was begehrt das Herz der wunderschönen Köchin?"
Maria sieht sich die beiden Flaschen an. "Hmm..." meint sie dann, "zu rotem Fleisch trinkt man normalerweise auch roten Wein, oder?"
"Da habt Ihr Recht, also nehmen wir den Roten."
Sie hat inzwischen ein paar Kräuter und Salatblätter benutzt, um das Fleisch zu garnieren und zu würzen. Dann grinst sie Mantispas an. "Wir Achora essen unser Fleisch ja eigentlich roh... aber ich mach mal ne Ausnahme."
"Roh? So roh wirkt Ihr gar nicht, junge Frau, im Moment scheint Ihr eher sehr sanft zu sein." Mantispas läuft um den Tisch und küßt sanft ihren Hals.
"Ihr erwischt mich in einer meiner seltenen schwachen Phasen, junger Mann", grinst Maria. Sie läßt sich aber sehr gerne den Hals küssen und schnurrt leise. Dabei krault sie Mantispas sanft die Wange.
Dann flüstert er Ihr mit einem Lächeln zu "Eigentlich habe ich kaum noch Hunger." Nachdem er Euch einen Stuhl angeboten hat setzt er sich aber letztendlich doch und beide beginnen zu essen.
Maria tut sich nicht durch sehr gepflegte Eßmanieren hervor, wie der in gutem Hause aufgewachsene Mantispas feststellen muß. Sie benutzt zwar Messer und Gabel und kaut auch mit geschlossenem Mund, aber das ist es dann auch.
Allerdings lächelt sie ihn während des Essens immer wieder an, und ihr Lächeln wirkt sehr offen und herzlich, ihre Augen sprühen förmlich vor Freude - während sie ihr Steak auf dem Teller massakriert.
"Ich hab gehört, du machst öfter Geschäfte mit Wardig?" fragt sie zwischendurch im Plauderton.
"Öfters ist vielleicht übertrieben, er ist mein Lieferant für Baumwolle und Leinen. Und er ist ein sehr harter Geschäftsmann, aber er macht einen seriösen Eindruck. Was denkst Du über ihn?"
"Er ist mein bester Freund, würde ich sagen. Ich vertraue ihm völlig. Und das tu ich in Estichà nicht bei allzu vielen... Kenan gehört noch dazu und Alexija... und dann ist da noch ein Werftbesitzer auf dem richtigen Weg." sie lächelt.
Mantispas lächelt glücklich. "Danke schön, das hast Du lieb gesagt. Ich kenne in Estichà eigentlich niemanden so gut wie Dich. Sicherlich macht man Geschäfte mit dem ein oder anderen, außerdem kennt man die Nachbarn, aber wirklich vertraut war mir bislang niemand. Aber das ändert sich ja zum Glück gerade."
"Ja", lächelt Maria. "Und sooo kennenzulernen brauchst du in nächster Zeit auch keine andere, wenn es nach mir geht! Ich teile nicht gern. Das mußte auch Timida schon erfahren... dieses billige Flittchen."
Mantispas muß lachen. "Soso, hat sie Dir also jemanden ausgespannt. Da mußt Du bei mir keine Angst haben, ich glaube jemanden wie Dich finde ich hier nicht so schnell. Und ehrlich gesagt möchte ich auch niemand anderes."
"Das höre ich gern", meint Maria. "Und in Timidas Bett ist sowieso wenig Platz frei. Da wuseln schon viel zu viele Männer rum. Aber nicht solche Prachtexemplare wie du!"
"Solche Worte aus dem Mund einer Frau wie Ihr es seid. Mmh, das tut wirklich gut."
"Nun laß endlich das ‚ihr' sein! Fehlt noch, daß du mich ‚Frau Kommandantin' nennst, wie meine Soldaten.", meint Maria mit gespieltem Tadel. "Aber das Kompliment kannst du gern ernst nehmen. Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht gleich gedacht hätte, daß du es wert bist, mal genauer unter die Lupe genommen zu werden." Sie grinst breit.
"Das dachte ich mir doch schon. Ich muß zugeben, daß ich auch Dich schon für ziemlich faszinierend hielt, bevor ich Dich überhaupt gesehen habe."
Nachdem sie eine Weile weitergegessen haben meint Mantispas: "Was hältst Du eigentlich davon, sich für den Rat aufstellen zu lassen? Ich muß sagen langsam gefällt mir der Gedanke."
Maria sieht Mantispas überrascht an. "Für den Rat? Ja, warum eigentlich nicht? Mach das doch, ich unterstütze dich auf jeden Fall. Hm... was ist denn deine politische Überzeugung? Förderung der Wirtschaft und Aufbau einer Flotte - ganz uneigennützig?"
Mantispas lacht. "Jaja, dachte ich mir doch, daß Du gleich sowas vermutest. Sagen wir mal, wenn die Entscheidung auf der Kippe steht, würde ich sie schon versuchen, zu meinem Vorteil zu beeinflussen, aber ich werde mich nicht korrupt verhalten und nur Geld in die eigene Tasche schaufeln, keine Angst."
Nach dem Essen steht Maria auf, geht um den Tisch herum und küßt Mantispas wieder. Sie schmiegt sich eng an ihn. Nach einigen Minuten flüstert sie jedoch: "Ich glaube, ich werde jetzt mal wieder gehen, ich hab noch viel zu tun! Aber ich komme wieder, verlaß dich drauf!"
"Das hoffe ich doch sehr. Du weißt, mein Haus steht Dir immer offen und wenn Du Hilfe brauchst, ich bin für Dich da." Dann umarmt er Maria, läßt sie jedoch nicht wieder los.
"Hilfe!", ruft Maria mit wenig Ernst in der Stimme, "ich werde gegen meinen Willen festgehalten!" Doch ihr Körper spricht eine ganz andere Sprache, sie drückt sich an Mantispas und umarmt ihn fest. Dann treffen sich ihre Lippen wieder zu einem langen, tiefen Kuß... Marias Hände legen sich auf Mantispas Hintern und sie drückt ihr Becken fest gegen ihn.
Mantispas drückt sich so stark es geht an sie, dann legt auch er seine Hände auf ihren Hintern und beginnt sie leicht zu streicheln. Dabei schaut er ihr lange und tief in ihre wunderschönen Augen.
In Marias Augen spiegelt sich Freude und Vertrauen wieder, als sie den Blick zurückgibt. Mantispas spürt die Wärme ihres Körpers, den weichen Druck ihrer Brüste und ihren Herzschlag, der schnell und kräftig ist. "Du hast anscheinend deinen Schiffszimmerhammer in der Hosentasche gelassen", flüstert sie ihm leise ins Ohr, während sie seinen Hintern streichelt.
Mantispas muß loslachen und verschluckt sich dabei beinahe. "Ach, und Ihr junges Fräulein? Ihr scheint ja ganz außer Atem zu sein, ist alles in Ordnung mit Euch? Oder kann ich Euch irgendwie helfen?" Dann beginnt er sanft, Ihren Hintern zu massieren."
"Ich weiß nicht - vielleicht bin ich krank, mir ist auch ganz heiß...", haucht sie Mantispas ins Ohr. Dann läßt sie ihre Rechte hinten unter sein Hemd wandern und streicht sanft mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken. Und wieder findet ihr Mund zu seinem und sie küßt ihn heiß und mit viel Zungeneinsatz, während ihre Arme ihn fest an sich drücken... "Es hat mich wirklich erwischt mit dir", flüstert sie leise...
Mantispas atmet tief ein, als er ihre Finger auf seinem Rücken spürt. Er schließt seine Augen und erwidert ihren Kuß, lang und innig. Dann beginnt er ihren Hals zu küssen und wandert mit seinem Mund langsam auf ihre rechte Schulter zu. Seine Hände streichen dabei von ihrem Rücken zu ihren Hüften.
Als sich Mantispas ihren Schultern zuwendet, die recht breit für eine Frau sind, fällt ihm wieder eine Narbe auf, die ihre linke Schulter verunziert. Vorne und hinten - etwas muß sie durchstochen haben, ein Pfeil vielleicht.
Er stockt einen Moment, als er die Verletzung sieht. Während er mit seinen Händen über ihren Po streichelt, flüstert er ihr ins Ohr: "Oh, wie ist denn das passiert? Ich hoffe Du hast keine Schmerzen mehr dadurch."
Maria erschauert leicht unter der Berührung. Sanft reibt sie ihren linken Oberschenkel an seinem Bein. Sie legt ihren Kopf etwas nach hinten, so daß Mantispas ihren schönen, schlanken Hals dargeboten bekommt...
Mantispas bewundert ihren Hals und beginnt langsam, mit seinen Lippen darüber zu streichen. Nach einer Weile küßt er ihn sanft und wieder ein Weilchen später beißt er leicht hinein, auf Marias Reaktion gespannt.
Maria seufzt leise, als sich ihr Atem weiter beschleunigt. Mantispas spürt ihr Herz klopfen, ihr Busen hebt und senkt sich heftig. "Mach weiter", flüstert sie leise in sein Ohr, ihr Becken immer noch fest an ihn gepreßt...
Mantispas preßt seine Oberschenkel fest an Marias. Langsam wandern seine Hände an ihrem Rücken hinunter, bis sie schließlich ihrem Hintern erreichen. Sanft streicheln sie über ihre Backen, bis er schließlich beginnt, ihre Oberschenkel zu streicheln. Nach einer Weile zieht er langsam, fast unmerklich ihren Rock ein Stückchen höher...
... und der Rest ist nicht für die Öffentlichkeit!