Kispin

Aus Elginster's Lehre über die Fauna

Der Kispin ist ein recht eigentümliches Raubtier, dessen Wurzeln mir ein völliges Rätsel sind. Er besitzt ein kurzes, braunes, Fell, was auf Säuger deutet. Aber statt eines normalen Maules hat er einen zahnlosen Schnabel, wie bei Vögeln. Seine Hände und Füße haben vier Finger, die ihm das Klettern auf Bäumen ermöglichen. Am Kopf ziert die Männchen ein seltsamer Haarkamm, wie ihn subversive Jugendliche aus Armenvierteln mögen (die sich eh manchmal wie Tiere aufführen). Seine bevorzugte Beute scheinen Schlangen zu sein, aber sehr zu meiner Freude habe ich auch schon einen beobachtet, der einen Otzot verspeiste. Spricht zwar nicht für guten Geschmack, aber nur ein toter Otzot ist ein guter Otzot. Ansonsten ernähren sie sich wohl von so ziemlich allen Dingen, die ihnen bei der Jagd begegnen.

Für Wanderer ist er im Grunde ungefährlich. Man sollte sie nicht in die Enge treiben, da der Schnabel einem sicher die Hand abzwacken könnte. Auch seine Kraft scheint mir enorm, bedenkt man die Muskelberge des bis zu ein vat großen Tieres. Auf dem Boden wirkt er relativ ungelenk, aber in Bäumen ist er sehr agil und kann sich von Ast zu Ast schwingen und selbst Baumkronen mühelos erreichen. Sie leben meist in kleineren Gruppen von bis zu sechs Erwachsenen und einigen Jungtieren, die von einem Männchen dominiert werden. Zusammen gehen sie auch auf die Jagd und veranstalten dabei einen riesen Radau. Ihre krächzenden Schreie hört man jedenfalls von weitem, aber zum Glück jagen sie am Tage, was der Nachtruhe im Dschungel zu gute kommt.

(Text und Zeichnung stammen von Markus aka Hrassiss)