Sanikani
Das kleinste Volk der Unuim ist das der Sanikani. Es hat wohl den ungewöhnlichsten Lebensraum aller Unuim-Völker, wohnen sie doch in einem der Tarrocsha, den geheimnisvollen Türmen aus Stahl, der sich fernab von den anderen unweit des Ravunua aus dem Dickicht des Dschungels erhebt.
Sie leben dort in einer engen Gemeinschaft und sie wohnen in den Schächten und Kammern des Stahlturms, der eigentlich aus zweien solcher Türme besteht, die oben mit einer großen Plattform verbunden sind, ansonsten aber auch zahlreiche Balkons aufweisen, manche nur wenige Schritt breit, andere von so wuchtigen Ausmaßen, dass dort gar Gärten angelegt wurden. Ein Leben dort oben wäre nicht möglich, würden sie nicht über die Technologie verfügen, die die Unuim wahrhaft weltbekannt gemacht hat: die Luftschiffe. So sind die beiden Tarrocsha also das Zentrum des unuimschen Luftschiffbauwesens.
(Detailinformationen über die Luftschiffe der Unuim sind im "Chrestonischen Almanach" zu finden.)
An dieser Stelle sei ein näherer Blick auf die Heimat der Sanikani geworfen: Auf Höhe der Plattform, im Inneren der Türme scheinen die 'Hangars' und Werkstätten der Luftschiffe zu liegen - hier müssen die Sanikani auch das große Geheimnis verbergen, womit sie die Ballons oder Zeppeline ihrer Luftschiffe füllen. Über den Hangars, am Gipfel der Türme liegt - so erzählte ein Unuim in Metijà - der Tempelbezirk der Sanikani. Am heiligsten und größten sei der Tempel des Gottes der Winde und Strömungen, Sanikas. Er umfasse die gesamte Spitze eines Turmes. Über eine schmale Treppe, die sich von der Plattform an der Außenhaut des Turmes empor windet, gelange man in die "Halle der Winde". In der Spitze des anderen Turmes liegen noch Tempel der anderen Götter wie der der Mehdora, der Göttin des Lebens. Hier würden die Kinder der Sanikani geboren. In den Hallen der Mayeva fänden die großen Feste statt. Auch gebe es einen Tempel der Kelida, der Göttin des Handels und Handwerks. In der Spitze des zweiten Turmes liege schließlich der Tempel des Yorom - hier werden die Körper der Verstorbenen verbrannt und ihre Asche in den Winden zerstreut. Auch gebe es einen Tempel der Endrakha, doch werde sie keineswegs als Göttin des Krieges verehrt, sondern als sie verehren ihre leidenschaftlichen Attribute.
An den zahlreichen Tempeln für ein nur wenige Hundertschaften umfassendes Völkchen läßt sich bereits die tiefe Religiosität der Sanikani ableiten. Auch wenn sie keine Priester kennen, so scheint es doch so zu sein, daß sich jeder Sanikani einer Gottheit verschreibt, deren Pfad er bis an sein Lebensende folgt - Sanikas aber wird von allen gleichermaßen hoch geachtet. Zudem scheinen sie über besonderes Wissen zu verfügen, was die Tarrocsha angeht, ja man munkelt, sie wüßten die Magie dieser Türme zu nutzen und hätten so manches Geheimnis entschlüsselt.