Chirjeya
Die Substantive
Es gibt eine einfache und für alle, die das Chirjeya lernen wollen erfreuliche Regel: alle Substantive (Hauptwörter) enden im Singular auf den Buchstaben "A". Und hier die Einschränkung: außer es handelt sich um männliche Berufsbezeichnungen oder Eigennamen.
Chirva (die Mutter), chirvela (die Tochter), sotcha (die Sklavin), ludena (das Buch), anoya (die Freundin), all das sind Hauptwörter und alle enden auf "A". Gleichzeitig zeigen sie bei Personenbezeichnungen auch an, daß das mit dem Wort Bezeichnete weiblich ist.
Die Mehrzahl dieser Wörter bildet man, indem das End-"A" zu einem "E" wird. So hieße: die Mütter "chirve", die Töchter "chirvele", die Sklavinnen "sotche" usw.
Die männlichen Substantive enden allesamt auf "S": chirves (der Vater), chirveles (der Sohn), sotchas (der Sklave), anoyas (der Freund) usw. Hier wird der Plural durch die Anhängen der Endung "-en" gebildet. Dementsprechend: Chirvesen (die Väter), chirvelesen (die Söhne), sotchasen (die Sklaven), anoyasen (die Freunde).
Hier noch einmal zusammengefasst:
Singular | Übersetzung | Plural | Übersetzung |
anoya | die Freundin | anoy-e | die Freundinnen |
anoya-s | der Freund | anoya-s-en | die Freunde |
Diese Regeln gelten ohne Ausnahme.
Handelt es sich um eine gemischte Gruppe von Männern und Frauen, so dominiert die weibliche Form des Wortes.
"Anoye" kann also heißen: die Freundinnen oder Freunde (männlich+weiblich). "Anoyasen" bedeutet, daß sich nur Männer unter den Freunden befinden.
Die Verben
Der Infitiv eines Verbs endet immer auf -gi. Es gibt grundsäztlich zwei Sorten von Verben:
Verben auf -ogi und Verben auf -agi. Beide werden jedoch sehr ähnlich konjugiert.
Der Wortstamm eines Wortes wird gebildet, indem man die Endung -agi bzw. -gi wegläßt. Einige Beispiele:
Infinitiv | Wortstamm | Infinitv | Wortstamm |
chilagi (rufen) | chil- | evogi (sein) | evo- |
ruhagi (fragen) | ruh- | purogi (legen) | puro- |
ejakagi (eintreten) | ejak- | jovogi (betrachten) | jovo- |
setanvaragi (näherkommen) | setanvar- | nachogi (erzählen) | nacho- |
druyagi (machen, tun) | druy- | covjogi (trödeln) | covjo- |
Die Verben gleich durchzukonjugieren macht wenig Sinn. Deshalb hier nur jeweils die dritte Person in Singular und Plural:
chilagi (rufen) | |||
Singular | Übersetzung | Plural | Übersetzung |
chil-a eyja | sie ruft | chil-a-ne eyjana | sie rufen (weibl.) |
chil-ac eyjes | er ruft | chil-ac-in eyjesen | sie rufen (männl.) |
evogi (sein) | |||
Singular | Übersetzung | Plural | Übersetzung |
evo-j-a eyja | sie ist | evo-j-a-ne eyjana | sie sind (weibl.) |
evo-j-ac eyjes | er ist | evo-j-ac-in eyjesen | sie sind (männl.) |
Anmerkung:
Das "j" ist ein reiner Stützlaut, der weder zum Wortstamm noch zur Endung gehört. Er tritt im Präsens bei Wörtern auf -ogi auf.
Wie auch schon bei den Substantiven gilt hier die Regel:
Wörter, die auf einen Konsonanten enden, deuten meist auf eine männliche Form des Wortes hin.
Einfache Sätze
Die Sätze des Chirjeya gehorchen immer demselben Satzprinzip: Objekt - Prädikat - Subjekt.
Das heißt, das Subjekt des Satzes steht immer an seinem Ende.
"Sie ist." heißt dementsprechend "Evoja eyja." "Sie fragt" heißt übersetzt: "Ruha eyja." Mit Eigennamen wird nicht anders verfahren: "Nachoja Reclenos" bedeutet "Reclenos erzählt."
Anfangs ist diese Anordnung der Satzteile besonders im gesprochenen Chirjeya schwierig, doch gewöhnt man sich nach einiger Zeit daran.