Staat
Gut vier Jahrhunderte nach den schrecklichen und lang anhaltenden Kastenkriegen, die auf dem Gebiet der heutigen Allianz wüteten und über 400 Jahre Stillstand in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft bedeuteten, hat die Gründung der Allianz zwischen den drei mächtigsten Kasten der Chirà dem Land einen ungeahnten Aufstieg zu neuer Größe beschert, die mittlerweile die "Goldene Ära" vor zwei Jahrtausenden bei weitem übertrifft und tiefgreifende Änderungen herbeigeführt hat. Das Gebiet zwischen dem Weltenwall und den Dschungeln der Senke ist schon seit dieser Goldenen Ära besiedelt und kultiviert. Das jeden Morgen über der Allianz erscheinende Himmelsfeuer ist warm und angenehm, die Luft nicht so drückend schwül wie in Zentralchrestonim und die Böden sind von Mehdora überreich gesegnet. Das Land ist von großen Strömen durchzogen, nur wenige Gebirge außer einigen, aus den Ebenen aufragenden Felstürmen und -pyramiden stören den Blick, zahlreiche Dörfer und Städte liegen über das Land verstreut, zwischen sich Felder und auch immer noch zahlreiche Flecken dichter, kaum gezähmter Wälder.
Die Allianz ist in fünf Distrikte und Provinzen unterteilt, jeder von ihnen von einer Verwalterin oder einer anderweitig von den Herrscherinnen eingesetzten Institution geführt. Die Befugnisse dieser Herrschaftsebene sind nicht gerade gering: solange sie im Sinne der Herrscherinnen und damit der Allianz ihr Land regieren, steht es ihnen frei, Gesetze zu erlassen, Gericht zu halten, eigene Steuern und sogar Zölle für ihre Regionen zu erheben.
Die Provinzen der Allianz:
War die Landschaft in früheren Epochen ausschließlich von Chirà und einigen Sklaven bewohnt, so mischen sich immer mehr Menschen, Unuim und freie Sragon unter die Einwohner der Allianz. Doch immer noch sind die stolzen Katzenwesen das beherrschende Volk, stellen sie doch über 90% aller Bewohner. So prägt auch die Kultur der Chirà und dabei vor allem ihr Kastenwesen die Gesellschaft der Allianz. Die mächtigste Kaste sind die Chrania, vergleichbar mit dem irdischen Adel. Sie sind die zurückgezogen in unermeßlichem Luxus schwelgenden Besitzer der großen Plantagen und Manufakturen, der Reedereien und auch der großen Handelsimperien. Durch Jahrhunderte kluger Familien- und Finanzpolitik, sowie einer Form der Diplomatie, die nur durch erhebliche Mengen an Gold und Einfluß überhaupt möglich ist, sind sie auf dem gesamten Gebiet der Allianz zu weitläufigem Grundbesitz gekommen und üben so eine beträchtliche Macht aus.
Die Kaste der Priester, Akkra genannt, hütet die Tempel und bewahrt das geistige und kulturelle Erbe der alten chiranischen Zivilisation, ist moralische und geistige Stütze des Landes und trägt durch ihre Priester auch wichtige soziale Aufgaben, sieht der Pantheon des Neuen Kultes mit seinen zwei Prinzipien, vierzehn Göttern und 98 Nebengöttern doch für nahezu jeden Bereich des Lebens einen göttlichen Behüter vor.
Die Mondrai, die Kaste der Krieger bildet das Rückgrat des Heeres der Allianz. Sie sorgen für Ruhe und Ordnung in Stadt und Land, sind aber auch wichtige Bewahrer der Traditionen und des stolzen Geistes der alten Zeiten.
Ecibarra und Alchenam, die Kasten der Arbeiter und Bauern schließlich stellen den Löwenanteil der Bevölkerung und sorgen mit ihrer Hände Arbeit für das Wohl der Allianz.
Als letztes seien noch die Jeyhoch genannt: Chirà, die zwar keiner Kaste angehören, es aber dennoch mit Erlaubnis einer der Kasten zu viel in der Gesellschaft bringen können.
Dazwischen mischen sich zahlreiche Sragon, Menschen und Unuim, sei es als Sklaven oder als Freie.
Die, denen das neue "Diamantene Zeitalter" unerwarteten Reichtum beschert hat, fühlen sich indes genauso als Teil der Allianz, obwohl sie zu keiner Kaste gehören dürfen, und haben hier aber schon vor vielen Generationen ihre freiwillige oder unfreiwillige
Heimat gefunden. Besondere Bedeutung kommt in der Allianz gerade den Sragonfrauen zu, schätzt man doch ihre Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe und so sind sie fast überall als Verwalterinnen, in Schreibstuben und als Beraterinnen sehr geschätzt. Ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft ist die bereits erwähnte Sklaverei. Offiziell wird sie durch zahlreiche Gesetze streng reguliert, garantiert für gewisse Schichten unter den Sklaven Schutz gar vor Mißhandlungen und Mißbrauch, inoffiziell hat das Gesetzeswerk jedoch mehr Schlupflöcher als es Sklaven gibt und öffnet Tür und Tor für jene Gruppen unter den Sklaven, die einzig und allein dem Aufbau der neuen Monumente für die erstrahlende Allianz und die neue, glorreiche Ära dienen. Und nicht wenige müssen für diesen Ruhm sterben. Seit einigen Jahrzehnten macht die Gesellschaft der
Allianz eine rasante Wandlung durch. Das Diamantene Zeitalter ließ viele die alten Tugenden aus der Anfangszeit der Allianz vergessen. Die neuen, unbegrenzten Möglichkeiten katapultierten viele Häuser in
neuen Reichtum, und die Mitglieder dieser Clans verteidigen ihr Wissen und ihren Reichtum immer unbarmherziger. Die Beherrschung der neuen Technologien, das Wissen um die Herstellung neuer Materialien, Maschinen und Apparaturen ist zum wichtigsten Machtfaktor gerade der Adelskaste geworden und je größer die Wunder werden, die die Technik vollbringen kann, desto erbarmungsloser werden die aus dem Weg geräumt, die versuchen, sich diese Techniken anzueignen.
Was die neuen Technologien für die Adelskaste, sind die Geheimnisse der göttlichen Magie für die Priester. Die Menge an Artefakten, Talismanen und geweihten Gegenständen, die vom Geiste der Götter
beseelt sind, haben eindeutig zugenommen und immer selbstbewußter und oft auch zorniger treten die Kulte der Außenwelt und auch sich selbst gegenüber auf.
Die Kriegerkaste hingegen sieht das neue Zeitalter mit Argwohn, ja fast mit Schrecken. Keine Kriege, keine Eroberung mehr im Volke der Chirà, sondern Feilscherei, Bücher lesen, herumbasteln an unnötigen
Apparaturen, Dekadenz und Völlerei - manche Clans eifern diesen "neuen Idealen der Allianz" nach, andere kehren dieser Lebensweise den Rücken und wählen klösterlichen Rückzug, Fehden untereinander
oder versuchen sich im Kampf gegen die Scheußlichkeiten des Dschungels zu beweisen.
Die Extreme beginnen sich in der Allianz zu verschärfen und das neue Selbstbewußtsein scheint manchen zu Kopfe gestiegen zu sein...
Die Allianz stellt mit ihren schier unerschöpflichen Ressourcen an Arbeitskraft, Gold, Land, und Material die mit Abstand bedeutendste Wirtschaftsmacht der bekannten Welt dar. Doch wird nur ein verschwindend geringer Anteil gehandelt. (Letztlich jedoch immer noch eine Menge, die die Handelsmasse anderer Städte um ein Vielfaches übersteigt.) Denn das meiste, was auf den Äckern und in den Handwerksstuben produziert wird fließt in die Hauptstadt der Allianz, einer gigantischen Metropole, die geschätzt um die vier Millionen Lebewesen in sich beherbergt. So wurde die Entwicklung des Umlandes und die Ausweitung der landwirtschaftlich nutzbaren Gebiete in vielen Jahrhunderten intensiv vorangetrieben. Die Früchte dieser Bemühungen darf die Allianz, die in ihren ersten beiden Jahrhunderten stabile politische Verhältnisse, eine effektive Aufgabenteilung und vor allem dauerhaften Frieden gebracht hat, nun ernten. Kultur und Bildung blühen auf, die Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte auf den Gebieten der Mechanik, Materialkunde und den Naturwissenschaften lassen die Möglichkeiten grenzenlos erscheinen und technische Wunder versetzen die Bevölkerung immer öfter in blankes Staunen und schiere Begeisterung.
Die Städte auf dem Land erleben einen starken Aufschwung und die Lust auf Eroberung durch Klinge und Reitechse der vergangenen Jahrhunderte ist einer Lust auf Eroberung durch Pflug und Werkzeug gewichen. Nicht immer profitiert das einfache Volk von den neuen Errungenschaften: viele der Erfindungen können nur mit erheblichem Aufwand an Material und Gold umgesetzt werden und die Ergebnisse machen oft nur die Reichen noch reicher. Zudem führt der Verlust der Bedeutung von Militär und Kampfkunst zu einem Verfall der klassischen Kriegerkultur. Denn während alle Kasten von dem Fortschritt zu profitieren scheinen, verliert die Kriegerkaste immer mehr an Bedeutung. So muß sich erst noch zeigen, wieviel
Fortschritt die Allianz vertragen kann, ohne Rücksicht auf die sich anbahnenden gesellschaftlichen Probleme zu nehmen...
Längst ist die Allianz nicht mehr nur ein Bündnis dreier chiranischer Kasten. Sie ist zu einem Verwaltungsapparat geworden, zu einer politischen Macht, ja zu einem echten Staat mit einem von Grenzen eingefaßten Territorium, zu dem nun auch Angehöriger anderer Rassen gezählt werden. Beherrscht wird die Allianz von den drei obersten Führerinnen der drei edelsten Kasten: der Chrania,
der Akkra und der Mondrai. Wer in das Triumchirat einziehen darf, wird von den Versammlungen der jeweiligen Kasten bestimmt, in die jeder der Kaste angehörende Clan ab einer bestimmten Größe eine sich nach der Anzahl der Mitglieder des Clans richtende Anzahl an Vertretern entsenden darf. Oft haben sich über die Jahre eingefahrene Strukturen und Machtverhältnisse gebildet, so daß einzelne Clans über Jahrzehnte hinweg die Herrscherinnen stellten.
So ist es auch von Kaste zu Kaste unterschiedlich, wie die Herrscherin ermittelt wird. Bei den Chrania wird über das Oberhaupt der Kaste alle drei Jahre in (von Verrat und Intrigen beherrschten) Wahlen abgestimmt, die Mondrai regeln das über ein Turnier und die Priesterkaste läßt die Würde zwischen den einzelnen Kulten rotieren.
Unterstützt werden die Herrscherinnen von einem Gremium von Beratern. Jedes Jahr tritt zusätzlich noch die große Kastenversammlung im gewaltigen Dom Aviajar zusammen, zu der alle Clans aller Kasten mit ihren obersten Führerinnen geladen sind, um
gemeinsam über die Geschicke der Allianz zu debattieren und gegebenenfalls neu bestimmte Herrscherinnen bekanntzugeben und zu ehren. Die Herrscherinnen und die Gremien der Berater erlassen die Gesetze, die für das ganze Gebiet der Allianz gelten (auch für die in ihr wohnenden Angehörigen fremder Rassen) und bestimmen generell die Politik der machtvollen Allianz. Kasteninterne Dinge (wie z.B. die Verwaltung der Tempel oder Rechtsbrüche von Kriegerinnen und Geweihten) werden jedoch von den jeweiligen Kastenversammlungen
geregelt. Die Herrscherinnen ernennen auch die Führer der einzelnen Provinzen der Allianz oder kontrollieren die Arbeit der Stadträte.
Gleichsam als Umsetzung des inoffiziellen Symbols der Allianz, der sich nach unten verbreiternden Pyramide, hat sich unterhalb dieses Gremiums ein titanischer Verwaltungsapparat gebildet. Gremien, Ministerien, Räte, Versammlungen, Advokaten, Direktorinnen sind über Seilschaften, Zweckbündnisse, Vetternwirtschaft und Bestechung miteinander verbunden und bilden einen dichten, undurchdringbaren Filz von Machtspielen um Titel, Rang und Befehlsgewalt. Das, was dabei an Gold und Talent verloren geht ist unerheblich, die neue Ära hat der Allianz mehr als genug Wohlstand gegeben, warum sich nicht von diesem Kuchen kräftig mitbedienen?
Region
Die Allianz ist in fünf Distrikte und Provinzen unterteilt, jeder von ihnen von einer Verwalterin oder einer anderweitig von den Herrscherinnen eingesetzten Institution geführt. Die Befugnisse dieser Herrschaftsebene sind nicht gerade gering: solange sie im Sinne der Herrscherinnen und damit der Allianz ihr Land regieren, steht es ihnen frei, Gesetze zu erlassen, Gericht zu halten, eigene Steuern und sogar Zölle für ihre Regionen zu erheben.
Die Provinzen der Allianz sind: Chiang-Mey, Churaysha, Lintaria, Nahaya und Oranya. Offiziell keine eigene Provinz, aber unabhängig von den genannten ist die Hauptstadt der Allianz.
Region/ Provinz der Allianz
Nahaya trägt den Namen der Hochebene rund um die Hauptstadt der Allianz und erstreckt sich vom Weltenwall an den Bergen von Rac vorbei bis einige Evet die Oberläufe der westlichen Flüsse, sowie den Vrothomi entlang.
Der gesamte Osten der Region ist von intensivster Landwirtschaft geprägt, schließlich müssen vier Millionen Hauptstädter satt gemacht werden. So sind die Hänge am Ufer des steil zu Tal stürzenden Flusses Aovi von Terrassen für den Anbau bedeckt. Etwa in der Mitte dieses Anbaugebietes ist auch die Stadt Samraka zu finden. Je näher man dem Atorac und damit dem Ende der Welt kommt, desto ruhiger fließt der Aovi und die Felder (zwischen denen eingestreut immer wieder kleine Dorfgemeinschaften von Sragonsklaven liegen) werden weniger. Die Vegetation dünnt aus und die Luft wird zusehends trockener. Schließlich öffnet sich das Tal des Aovi zur Ebene diesseits des Weltenwalls, während der Fluß seinen Weg noch bis zur Tempelstadt Jhorantarra findet, dort aber in dunklen Tiefen verschwindet.
Die südöstliche Region wird vom Vrothomi, dem Donnerfluß beherrscht. Zunächst folgt sein Verlauf nur einer leichten Rinne in der Hochebene, taucht dann mit viel Gurgeln und von Stromschnellen aufgewühlt in ein immer tiefer und enger werdendes Tal hinab und stürzt sich schließlich in gischtumtosten Wasserfällen über zahlreiche Klippen brausend in ein Gewirr tiefer Schluchten. Die Hochebene links und rechts des Vrothomi jedoch behält ihre Höhe nahezu bei und endet erst in einer Steilwand, wenn der Donnerfluß so tief in der Schlucht verläuft, daß sein ständiges Tosen und Wüten kaum noch zu hören ist. Fast die ganze Fläche von der Hauptstadt bis zum Ende der Hochebene dient nur einem einzigen Zweck: Nahrung für die Hauptstadt. Zehntausende von gebeugten Sragonrücken sieht man Tag für Tag zwischen den in der Sonne glänzenden, stampfenden und fauchenden Erntemaschinen auf dem endlos erscheinenden, wogenden grünen Meer der Pflanzungen der Plantagen, die allesamt im Besitz der chiranischen Adelskaste sind.
Südwestlich aus dem Stadtgebiet der Hauptstadt heraus tritt schließlich der Oberlauf des Großen Stromes. Die Ebene von Nahaya fällt hier deutlich zum See Metchuràn hin ab und würde die Nutzung des Stroms für die Schiffahrt unmöglich machen, doch schon vor über zwei Jahrtausenden begann man, den Fluß nach und nach durch Dämme und Schleusen zu zähmen, so daß es heute nach weiterem Ausbau möglich ist, (wenngleich mit gehörigem Zeitaufwand) auch schwerste Schiffe auf das Niveau der Allianzhauptstadt anzuheben. Kleinere Schiffe können gar über Roputan-Zuggestelle parallel zu den Schleusen hinaufgezogen werden. Fast immer in Sichtweite des Stroms verläuft die hervorragend ausgebaute und entsprechend vielbefahrene Straße von Metijà zur Hauptstadt. Der Reisende wird hier alle halbe Stunde auf ein Gasthaus und fast jede Stunde auf ein kleines Dorf treffen, dessen Einwohner sich entweder (wie fast alle in Nahaya) mit Landwirtschaft ihr Geld verdienen, oder aber sich als Träger für Lasten und Personen anbieten. (Letzteres ein Geschäft, das vor allem von Sragon dominiert wird, aber auch Menschen sind unter den Anbietern.) Die Gebiete westlich und nördlich der Hauptstadt sind vor allem kleine Dorfgemeinschaften, umgeben von Feldern, Plantagen, Pflanzungen und Weiden.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch der Fluß der Götter. Er führt von der Hauptstadt geradewegs durch zwei hohe Felstürme der Berge von Rac hinunter in das Tal, wo das geheimnisvolle Rac beginnt. Der Legende nach zogen einst Jünger der Heiligen Lajeya vor über drei Jahrtausenden durch das Tal des Götterflusses aus Rac hinauf auf die Ebene und gründeten die heutige Hauptstadt. Aber auch unter Lajeyas Zeiten fünfhundert Jahre zuvor soll das Tal bereits ein wichtiger Ort der religiösen Verehrung gewesen sein. Das Tal ist auch heute noch von dichtem Urwald bedeckt, an den noch niemand jemals die Axt zu legen wagte. Aus dem Dschungel, oft von den Fluten des schnell fließenden Götterflusses umspült ragen immer wieder Felsnadeln oder kleine Tafelberge, auf denen zahlreiche Klöster und Tempel hocken, die oft auf uralte Traditionen zurückblicken können. Zwar wechselten die Kulte, die sich hier einnisteten hin und wieder im Laufe der Geschichte, aber die Gemäuer weisen ein erstaunliches Alter auf, das auf eine Erbauung zur Lajeya-Zeit oder kurz danach hindeutet. Außer diesen Tempeln und Klöstern, die dem Fluß wohl auch den Namen gaben und dem verschlungenen Pfad hinab nach Rac gibt es hier keine Zeichen der Zivilisation und auch Dörfer wird man vergebens finden.
Beherrscht wird die Provinz Nahaya von einer Obersten Verwalterin, seit einigen Jahren schon eine umsichtige Sragon namens Vissara Caylinn. Deren Befugnisse sind angesichts der Tatsache, daß sich der Großteil des Landes in Form von Großplantagen in Besitz chiranischer Adliger befinden, nicht sehr groß. Ihre Hauptaufgabe besteht ohnehin darin, die Schleusen instand zu halten (was durch eine Durchfahrtgebühr erreicht wird) und gemeinsam mit den Beamten aus der Hauptstadt dafür zu sorgen, daß die Ernährung der chiranischen Metropole sichergestellt ist. Die Provinz ist insgesamt, gerade wenn man den zahllosen Pfaden durch die Plantagen folgt, extrem dicht besiedelt - fast alle Viertelstunde findet man dort ein Dorf von Sragonsklaven, die zu Zehntausenden auf den Feldern arbeiten. So kommt Nahaya (ohne die Hauptstadt der Allianz) auf eine stattliche Zahl von 100.000 Einwohnern, wovon allein 95.000 Sragon sind. Der Rest sind vornehmlich Chirà in den Städten Samraka, Jhorantarra (Beschreibung siehe Atorac) und diversen Klöstern. Menschen leben vor allem in den Dörfern entlang des Großen Stroms.
Region/ Provinz der Allianz
Churaysha, die eher kleine Provinz der Allianz mit ihrer Hauptstadt Metijà erstreckt sich in einem Streifen entlang des Nordufers des Metchuràn bis zum Austritt des Großen Stroms aus selbigem. Das Südufer wird nicht offiziell beansprucht, aber die dortigen Fischerdörfer sehen sich selbst als Teil der Allianz.
Die Provinz ist vor allem von den zahlreichen Fischerdörfern der Region geprägt, die am Nordufer allesamt zwischen dem Seeufer und der großen Straße von Metijà nach Chiàn liegen. Die Straße ist vielbefahren und so haben einige Bewohner ein gutes Auskommen als Träger und Gastwirte. Nur selten hört man Berichte von Überfällen durch Banden, die meist ihren Unterschlupf im Hochland von Chiàn haben, doch ist die Straße zumindest in Churaysha durch Patrouillen recht gut geschützt und auch der eine oder andere Wachturm findet sich im nach Westen stetig schroffer und felsiger werdenden Hügelland.
Regiert wird Churaysha von der Jiara, die von den Herrscherinnen ernannt wird und uneingeschränkt über ihr Gebiet herrscht. Die derzeitige Jiara ist Ronaya Revijal Chranijiar. Ihre Residenz ist in Metijà. Churaysha kann auf weit weniger Einwohner verweisen als etwa Nahaya, doch ist die Einwohnerschaft mit gut 14000 nicht gerade wenig. Etwa 10000 davon entfallen allein auf Metijà. Größte Bevölke-rungsgruppe stellen natürlich die Chirà dar, diese konzentrieren sich jedoch in Metijà, während die Fischerdörfer stark von den Sragon geprägt sind.
Region/ Provinz der Allianz
Die fruchtbare, schwarze Erde Lintarias lockte schon zu Zeiten der goldenen Jahre vor zwei Jahrtausenden unzählige Siedler in das Land zwischen den Strömen des Metrekà und des Thomya envay. Bald waren die großen Wälder gelichtet und abgeholzt, Straßen und Brücken wurden gebaut, Siedlungen bildeten sich in diesem blühenden Tal. So stellt Lintaria nach Jahrhundert von Ackerbau, Viehzucht und dörflichem Leben die zivilisierteste Region ganz Mradoshans dar. Nur selten versperren dichte Flecken Waldes den Blick auf die Ebene, die durchzogen ist von Straßen und Alleen, wohlgeordnet und organisiert von den das Land besitzenden Clans der höheren Kasten. So zeigt sich hier auch der Wohlstand am deutlichsten, den die Allianz in den letzten Jahrzehnten gewonnen hat: die Dörfer haben sich prachtvoll entwickelt, Manufakturen wurden in den langsam zu Städten heranreifenden Siedlungen gebaut, Tempel recken ihre schillernden Türme immer höher in den Himmel und die machtvolle Provinz kann sich auf zahlreiche erstaunlich selbstbewußte Clans der Bauernkaste, umsichtige Manufakturbesitzer, aber auch zahlreiche große Geister der Wissenschaft und religiöse Führer stützen, was Lintaria unzweifelhaft zu einem der wohlhabendsten und selbstbewußtesten Regionen Mradoshans macht. Kleinstädte und Dörfer liegen dicht beieinander, zwischen ihnen intensiv genutzte Felder und Weiden. Auch die Fischerei und Flußschiffahrt spielen eine bedeutende Rolle, letzteres besonders nach der neulichen Fertigstellung des Metrenvay- Kanals, einer ganzen 5 Vat tiefen und 30 Vat breiten befestigten Fahrrinne für Flußschiffe, die den Metrekà mit dem Thomya envay verbindet.
Lintaria hat es geschafft, sich von der Welle des Aufschwungs des neuen Diamantenen Zeitalters mitreißen zu lassen. Die Bevölkerung Lintarias wuchs ständig an und so kann die Region, obwohl in der Fläche nicht allzu groß auf stattliche 65.000 Einwohner verweisen, davon etwa 50.000 Chirà, der Rest besteht aus erstaunlich vielen Menschen und Unuim, aber natürlich auch zahlreichen Sragon. Auch Lintaria wird von einer Jiara regiert, derzeit Ahani Jascara Chranijian, die von ihrer Residenz auf dem Land in der Nähe von Lidrajà das gesamte Gebiet von der sanft abfallenden Hochebene von Nahaya, das Land unter der Brücke, die ersten bergigen Täler hinter Lidrajà und im Norden das Umland des Thomya envay bis zu seiner Biegung nach Norden befehligen kann. Dabei muß sie jedoch immer wieder auf die recht großen kirchlichen Besitzungen Rücksicht nehmen, die hier ganze Dorfgemeinschaften auf ihrem Grund haben. Auch einige Kriegerorden können auf beachtlichen Grundbesitz verweisen. Strukturen eben, die durch Jahrhunderte alte Siedlungsgeschichte entstanden sind.
Region/ Provinz der Allianz
Das weite, nur hin und wieder von einigen Hügelrükken durchzogene Land, das sich zwischen der Hochebene von Nahaya und der Enge erstreckt, wo sich Thomya envay und Thomya sinvar am nächsten kommen, ist eine Region im Aufbruch und der Schauplatz der neuen Zivilisationslust der erblühenden Allianz. Mit einem ähnlich reichen Boden wie Lintaria gesegnet steht dieses Land erst seit kurzem im Zentrum des Interesses, so dass feste, unverrückbare Strukturen wie uralter Großgrundbesitz und alte Erbansprüche durch die Adelskaste fehlen. Dies hat einen historischen Grund: mit dem Verzicht auf dieses Land „kauften“ sich die drei mächtigsten Kasten ihre Herrschaft über die Kasten der Bauern und Arbeiter bei den Verhandlungen, die der Gründung der Allianz vorausgingen. Ein Handel, mit dem beide Seiten zufrieden waren und von dem nun auch die Allianz im Ganzen profitiert: ein spürbarer Strom an Chirà, Menschen und Sragon hat in der Allianz eingesetzt, der aus der Hauptstadt hinaus in die Weiten der Provinz Oranya führt.
Nichtsdestotrotz wirkt diese Region, als befinde sie sich ständig im Kampf. Dieser Kampf wird an zwei Fronten ausgetragen:
Je weiter die Zivilisation in die Täler der Senke vorzudringen versucht, desto heftiger fällt die Antwort des Dschungels aus. Eine Herde von mit schlangenartigen Häuptern bewehrter, zweibeiniger Schuppentiere, jedes von ihnen drei Vat in der Höhe und sechs in Länge messend fiel alles zerstörend über eine junge Dorfgemeinschaft her und löschte 120 Leben in wenigen Augenblicken aus. Ein riesenhaftes Wesen mit feuerrotem Fell und titanischen Schaufelhänden brach aus einer Rodungsschneise hervor, und warf mit Bäumen und Erdmassen nach den holzfällenden Sragon. Ein Trupp von Fachkundigen, die ein Waldstück auf seine Verwertbarkeit prüfen sollten, wurde mit ätzendem Schleim bespritzt - abgefeuert aus großen Blasen auf dem befellten Rücken eines vierbeinigen, gut 8 Vat langen Untiers mit pijuralangen Krallen. Zwar konnten einige dieser Untiere von mutigen Vertretern der Kriegerkaste getötet oder zumindest vertrieben werden, aber man spürt, daß die Wesen auf das Eindringen in das Reich Mehdoras mit Haß und der Lust zu Töten reagieren und immer tollkühnere Angriffe auf die zivilisierten Gebiete unternehmen.
Die zweite Front der Schlachten, die in der jungen, heißblütigen Provinz immer wieder auflodern ist das Gerangel der höheren Kasten um das Land. Ungeachtet des Vertrages, der den unteren Kasten das Land zusprach wird um den Grundbesitz der Kleinbauern geschachert und gefeilscht. Während die Adelskaste mit ihren weitreichenden Verbindungen und den auch hier heiß begehrten neuen Mechaniken die Bauern von der Notwendigkeit eines Verkaufs oder eines Tauschs gegen Maschinen überzeugen, sichert sich die hier wie Erlöser und Heilsbringer vor den immer heftiger angreifenden, mörderischen Kreaturen des Dschungels auftretende Priesterkaste starken Einfluß unter der zwischen Lust auf eigenen Besitz und Gründung einer Existenz auf der einen Seite und der Angst und Panik vor den Scheußlichkeiten der von der Senke ausgespuckten Kreaturen auf der anderen Seite hin- und hergerissenen Einwanderern nach Oranya.
Die Kriegerkaste hingegen beginnt hier ihre Chance zu wittern: denn wer sonst könnte einen Wall gegen die Angriffe aus der Wildnis bilden, wenn nicht die stolzen Kriegerinnen?
Oranya ist zu einem Schlachtfeld geworden, in dem jede Partei gegen die andere und alle gemeinsam gegen die Senke kämpfen…
Nichtsdestotrotz ist Oranya eine Region, die alsbald Lintaria als sich am schnellsten entwickelnde Region den Rang ablaufen könnte - und das will einiges heißen. Bisher haben gut 9.000 Siedler ihren Weg nach Oranya gefunden, doch ihre Zahl wächst immer noch ständig - trotz der schrecklichen Nachrichten aus den Grenzgebieten.
Offiziell wird Oranya von einem Rat von Vorstehern verwaltet, die jeweils in einer Region (vergleichbar mit Landkreisen) von den Dorfältesten bestimmt werden. Innerhalb dieses Rats wird eine oberste Provinzverwalterin bestimmt, die Nojiara genannt wird, ein Amt, das unter der Würde einer Jiara anzusiedeln ist. Doch dieses System ist fast überall untergraben worden und hat Tür und Tor für die Kasten geöffnet, in einem Spiel aus Einfluß, Bestechung und offenen Konflikt die Machtpositionen unter sich aufzuteilen. In Oranya sticht auch einer der geheimnisvollsten Orte der Allianz aus einem besonders dichten Stück Dschungel hervor: der Berg von Entiljha. Seine Flanken sind unregelmäßig und gezackt, doch ist die Form des Berges allein eigentlich nicht das Ungewöhnliche. Vielmehr sind es die Bauwerke, die an seinem Fuß, an seiner Spitze und sogar in die Steilwände hineingebaut sind. Große Kuppeln und dünne Türme sind bei gutem Wetter vom Boden aus zu erkennen. Die Architektur ist fremdartig und die Gebäude bestehen aus einem Material, das auch chiranischen Gelehrten unbekannt ist. Die Gebäude scheinen jedoch von Teilen der Priester- und der Adelskaste benutzt zu werden, ein Betreten des Geländes rund um den Berg Entiljha ist jedoch streng verboten und die gesamte Region weitläufig um den Entiljha (die vom Abkommen bezüglich der Besiedlung von der Arbeiter- und Bauernkaste ausgenommen ist) wird von zahlreichen erbarmungslosen Dschungelpatrouillen überwacht.
Region/ Provinz der Allianz
Chiang-Mey (sprich: „Tschiang Mey“, nicht „Tschiang Mai“) ist die westlichste Provinz der Allianz und erstreckt sich von den Gebieten um den See Chia-Ma herum bis zum Ufer des Großen Stroms bei Chiàn. Offiziell herrscht eine Jiara aus der Kriegerkaste über Chiàn und die Provinz Chiang-Mey, doch muß sie sich ihre Macht nicht nur von den nicht zu kontrollierenden Gebieten in der Mittel- und Nordprovinz beschneiden lassen, sondern die Hierokratin von Chiàn, eine hohe geistliche Würdenträgerin hat weitläufige Befugnisse, die diese im Allgemeinen voll auszuschöpfen pflegt. Die von der Allianz kontrollierten Gebiete Chiang-Meys (einschließlich der Stadt Chiàn) zählen etwa 12.000 Einwohner, im weitläufigen Hinterland leben wahrscheinlich noch einmal so viele, größtenteils Chirà.
Stadt
Die Hauptstadt der Allianz ist mit Abstand die gewaltigste Metropole Chrestonims. Fast jedes seiner über zweihundert Viertel übertrifft die Größe von Städten wie Estichà, Gilgat oder Ashrabad. Die Stadt klettert über Täler und Hügel, Steilhänge,hat Seen und Gipfel verschlungen, stürzt sich Abhänge hinunter und setzt über schier bodenlose Schluchten. Ungezählte Straßen, Plätze, Parks, Tempelkomplexe so groß wie ganze Städte, gewaltige Pyramiden, die auf ihrem Rücken ganze Paläste tragen, Stahltürme, bebaute Brücken, die Viertel überspannen, Prachtstraßen gesäumt von Statuen so groß, daß eine Kleinfamilie allein in der Handfläche wohnen könnte. Vieles wurde mit Materialien erbaut, die Holz oder Stein bei weitem an Stabilität übertreffen, deren Herstellung strengster Geheimhaltung unterworfen ist und für deren Produktion geheimnisvolle Anlagen von Stadtgröße benötigt werden.
Von den Tausenden der atemberaubenden Gebäude und Viertel seien nur einige wenige genannt: so erheben sich im Stadtzentrum, nicht weit voneinander entfernt die drei Kastenpyramiden, gewaltige Kolosse, eine jede eine Stadt für sich und im Besitz jeweils einer Kaste befindlich. Auf einer abgetragenen Bergspitze erhebt sich der Dom Aviajar, ein Gebäudekomplex in dessen von einer aufstrebenden Kuppel gekrönten Mitte der große Saal der jährlichen Zusammenkunft des Kastenrates liegt. Die drei großen Universitäten für Staatskunde, Kultur und Naturwissenschaften. Die Tempelstädte des Hostinos und der Mra-Aggar, meilenweit vom Stadtzentrum entfernt aber bereits vor Jahrhunderten von der Stadt umwuchert sind für jeden Laien Bannland, denn die Priester lassen nur ihresgleichen hinein. Der Marama-Arenenkomplex mit den verwachsenen Drillingstürmen, die ihre diskusförmigen Häupter über die über und nebeneinanderliegenden Ovale der Todes- und Spielarenen erheben.
Mitten im Stadtgebiet liegen die Quellen der sieben großen Flüsse. Einige von ihnen durchfließen erst große Seen, die mal Teile wundervoller Parks sind und mal in die urbane Architektur integriert wurden, andere stürzen sich Wasserfälle hinunter, deren Klippen die Stadt schon lange verschluckt hat.
In der Hauptstadt der Allianz sterben täglich ganze Dörfer als Opfer von Verbrechen, doch fällt das in der Masse der Einwohner nicht einmal auf, wächst die Stadt doch immer noch stetig weiter. In der Tat ist die Ernährung der Stadt ein großes Problem und Nahrungsmittel sind über viermal so teuer wie durchschnittlich im übrigen Chrestonim.
Der Hungertod ist neben Mord die häufigste Todesursache und es existieren ganze Heere von Verwaltern und Beamten, die sich einzig und allein dem Ernährungsproblem widmen.
Doch nirgendwo ist auch der Luxus so ausgeprägt wie in der Allianz - Konzerthallen, Arenen, Festspielhäuser und eigene Viertel allein zur Erholung zeugen vom Reichtum der Stadt.
Beispiele für Stadtviertel der Allianzhauptstadt:
Stadt
Metijà ist eine hübsche Küstenstadt. Nun, sie ist hübsch auf den Hauptstraßen, doch sobald man etwas hinter die Fassaden blickt, wird man auch hier - wie in fast allen Städten - die Probleme des Alltags entdecken. Metijà ist ein Umschlagplatz und wichtiger Durchgangspunkt für Waren aller Art, die für die Hauptstadt bestimmt sind oder von ihr in andere Länder verschifft werden sollen. Mittelständische Handelshäuser bestimmen die örtliche Wirtschaft. Die Stadt liegt an der Mündung des Metrekà in den Metchuràn und Teile der Stadt klammern sich malerisch an den leicht felsigen Hängen, die von der Mündung des Flusses ausgehend am Ufer des Sees entlang verlaufen. Der Hafen ist stets überfüllt mit Handelsschiffen und auch der Großteil der chiranischen Kriegsflotte sowie mehrere Werften sind hier beheimatet. Die beschauliche Ruhe der Stadt wurde jedoch durch die Übernahme der Macht durch Ronaya Revijal Chranijiar beendet: die neue Jiara Churayshas hat es sich anscheinend in den Kopf gesetzt, ihre Provinzhauptstadt in ein Schmuckstück zu verwandeln: nicht nur der alte Amtsitz der Provinzherrscherin mußte einer Baustelle für den neuen Prunk-Palast weichen, auch der Hafen wird gerade auf sehr 'repräsentative Ausmaße' erweitert.
Stadt
Die schmucke Stadt war schon immer ein idyllischer Ort, der die Annehmlichkeiten der Zivilisation und die Beschaulichkeit des Landlebens miteinander verband. Seit der große Aufschwung Lintaria und seine Hauptstadt Lidrajà ergriffen hat und der Metrenvay- Kanal zusätzlichen Handel ermöglicht, hat sich die Stadt prachtvoll entwickelt und sie reich gemacht, zog damit allerdings auch einiges an Gesindel an und brachte schon die ersten gescheiteren Existenzen hervor, die vom galoppierenden Fortschritt überrollt wurden. Allerlei schöne Stadtvillen der Reichen sind hier zu finden, neben prachtvollen, nagelneuen Tempeln und allerlei technischen Errungenschaften wie der neuen automatischen Uhr und der Hebebühne des neuen Festspielhauses.
Stadt
Der Hafen am Großen Strom, der auch der einzige Ort Mradoshans ist, wo Jeva gefunden werden kann, ist so ganz anders als die übrigen Städte der Allianz. Die Stadt wirkt stets wie im Belagerungszustand, was natürlich am aufmüpfigen Hinterland liegt. Die Stadt ist voller Soldaten, Freischärlern, Allianztreuen und Rebellensympathisanten, Spionen, Verrätern, Kriegshelden und solche die es werden wollen. In Chiàn wird man den chiranischen Kriegerinnen aus den alten Büchern noch am ehesten begegnen. An jeder Ecke liegt eine Waffenschmiede, dazwischen Rüstungsmacher und Heiler, die die Verwundeten wieder zusammenflikken. Oft kommt es in den Straßen zu Scharmützeln zwischen einzelnen Orden oder einer Kriegerinnengemeinschaft und der Stadtgarde.
In Chiàn sitzt nicht nur der Dolch sehr locker, sondern auch der Auran. Es wird bestochen und geschmiert, was die Geldbörse hergibt - wer am meisten zahlt, bekommt von den sechs obersten Richtern Recht. Dementsprechend beliebt ist der Posten der Richter und man hat ihn im Allgemeinen bis an sein Lebensende, das meist binnen eines Jahres eintritt. Die Jiara, die offizielle Herrscherin Chiàns wird schon seit Generationen von einem einzigen Mondrai-Clan gestellt und lebt zurückgezogen in einer Welt von Leibwachen und hochstilisierten Kriegsritualen in einem Palastkomplex im Zentrum der Stadt, während ihre Beamten die Schmiergelder einstreichen. Zu jeder Entscheidung hinzugezogen werden muß die Hierokratin, die Vertreterin eines Hostinos-Ordens, der nicht minder bestechlich ist, dies aber gut zu tarnen vermag.
Ansonsten ist die Stadt ein hübsches Fleckchen: während das Stadtzentrum mit dem Hafen am Grund eines Tales liegt, klettert der Rest der Stadt links und rechts des hier in den Großen Strom fließenden Homang an den Bergflanken empor. Typisch für Chiàn sind die turmartigen Häuser mit ihren weitausladenden Dächern und gebogenen Giebeln sowie die wunderbaren Parks voller prachtvoll blühender Obstbäume und kunstvoll angelegten Stein- und Wassergärten.
Stadt
Durch seine Lage nahe dem Ende der Welt ist es in Samraka mehr als ruhig. Dadurch ruht glücklicherweise auch der Blick der Obrigkeit nicht so stark auf den Geschehnissen in der Stadt, was zu einer blühenden Kriminalität geführt hat. Die Reisbauern rund um die Stadt sind meist Sragon und daher leicht übers Ohr zu hauen. Auch einige wirre Schreiberlinge und Gelehrte haben sich Samraka als stillen Studienort erwählt. Die Stadt ist in Teilen recht heruntergekommen und die Stechmücken aus den umliegenden Reisfeldern machen das Leben in der Stadt nicht gerade angenehmer.