Chirà

CHIRA ALTRIJIAN (ca. 3,6 Millionen)



Die zahlenmäßig stärkste und mit Abstand machtvollste Rasse Chrestonims sind die Chirà, gewandte Katzenwesen. Ihr Körperbau ähnelt sehr stark dem eines Menschen, doch ihr Kopf und ihre Krallen sind die einer Katze und ihr Körper ist ganz von einem feinen Fell bedeckt. Kein Volk gilt als so elegant und graziös wie die Chirà, sowie im Nahkampf als auch im allgemeinen Auftreten. Erstaunlicherweise gibt es bedeutend mehr weibliche Chirà als männliche. Deshalb sind auch fast alle wichtigen Stellen in der Politik mit Frauen besetzt. Die Männer sieht man kaum außerhalb der chiranischen Hauptstadt. Ihre Kultur beruht auf einem Kastenwesen. Die drei wichtigsten und angesehensten Kasten, die Chrania (Adelskaste), Mondrai (Kriegerkaste) und Akkra (Priesterkaste) stellen die drei Herrscherinnen, die gemeinsam über die Allianz herrschen. Die Allianz - der Staat der Chirà - liegt im Osten Chrestonims, durch einen dichten Dschungelstreifen von den Menschenstädten getrennt.Shar'Mor - ein Chirà-Krieger aus Rac
Die Chirà sind keineswegs ein kriegerisches Volk, im Gegenteil. Sie sind die einzige echte Hochkultur der Dschungelwelt. Sie vereinen über 4 Millionen Lebewesen in ihrer Hauptstadt und haben Großartiges in Kultur und Wissenschaft hervorgebracht. Ihre Sprache, das Chirjeya wird von allen kulturschaffenden Völkern der Welt gesprochen. Spielen Sie Ihre Chirà mit Stolz, aber nicht arrogant, zeigen Sie ihren Wagemut, ihre Impulsivität, ihre Leidenschaft und ihre Toleranz.



NAMENSGEBUNG



Die Bedeutung der Kasten für die Chirà schlägt sich auch in der Art und Weise wieder, wie ihre Namen gebildet werden. So besteht der Name einer Chirà stets aus mindestens drei Teilen: dem Vornamen, dem Clannamen und dem Kastennamen.

Der Vorname wird als erstes genannt. Er hat keine tiefere Bedeutung, steht also nicht etwa für einen bestimmten Begriff und es werden auch nur selten Wörter des Chirjeya für Vornamen verwendet, so daß kaum ein Kind "Hoffnung", "Sieg" oder "Liebe" heißen wird. Weibliche Namen bei den Chirà enden stets auf einen Vokal, hier meist auf 'a' und am seltensten auf ein 'e'. Männliche Namen hingegen enden generell auf einen Konstanten. Mehrere Vornamen
sind vor allem bei den Chrania verbreitet. Hier werden meist die Namen des Vaters und der Mutter beigefügt, so daß männliche Vornamen als zweiten Namen für weibliche Chirà nicht selten sind.

Typische weibliche Vornamen: Adari, Afira, Ajho, Akija, Alishra, Arjhunú, Ashala, Atlavo, Avijhé, Chima, Chuvara, Daya, Dayala, Djelna, Elana, Enuma, Emavo, Ershaya, Esmalya, Imrina, Jaya, Jhiatara, Judrija, Khehala, Khitra, Khroya, Lajeya, Lejhaya, Lesra, Manali, Mriyo, Mrushala, Navana, Nrijana, Osiro, Rejha, Rujaya, Shira, Shovayla, Tajha, Tikhima, Vamanu, Vijana, Vojha, Yerema, Yesnala, Yuva
Typische männliche Vornamen: Ajhos, Alitis, Bekas, Cheval, Cholam, Daval, Jiron, Kaylis, Kharol, Khomras, Lavyas, Malikas, Neras, Rel, Tamarol, Vakit, Virilas, Yero
Nach- und Kastenname: Die Chirà führen noch den Namen ihres Clans und ihrer Kaste im Namen.



PHYSIOGNOMIE


"...so verfügen die Chirà sowohl über den stolzen, aufrechten Gang, den kräftigen Körperbau (wenngleich jede Chirà über ungleich mehr Kraft aus ihm zu schöpfen vermag als andere Wesenheiten) und die feinen Hände, die auch die Menschen und ihre Verwandten ihr eigen nennen, doch zudem besitzen sie die Vorteile, die ihnen das Sehen mit den Augen der Katzen und das Hören und Riechen mit ihren feinen Sinnen bieten. Das dichte Fell, der ihre für jedes Auge wohlgefälligen Körper schützend umgibt hält warm in den Nächten, und jede Chirà pflegt es und zeigt es anderen mit Stolz. Ja, die Götter blicken voll Zufriedenheit und Genugtuung auf ihr auserwähltes Volk, gibt es doch kein schöneres unter der Sonne Chrestonims..."
Aus dem Werk: "Die acht Siegel der Herrschaft" der Religionsphilosophin Vesjida Vetras Chrestijis Akkrijian, im Jahre 1211 nach dem Erscheinen Lajeyas, erstes Buch.

Die Chirà sind tatsächlich ein Volk, das neben den Elfen als eines der schönsten in Pipes gelten darf. Der Körperbau ist denen der Menschen sehr ähnlich, wenn sie diese auch durch ihre imposante Größe von oftmals 2 Metern und 50 Zentimetern bei weitem überragen. Die schmalen Hüften ruhen auf kräftigen Beinen, der Schwanz schlägt als ständiger Indikator der Gefühle einer Chirà mal verspielt, mal unruhig hin- und her, lange, kraftvolle Arme und breite Schultern runden das beeindruckende Bild ab. Auf diesen Schultern ruht jedoch ein Kopf, der der einer Katze nahezu gleicht: große, wachsame Augen mit geschlitzten Pupillen und ein mit spitzen Zä hnen bewehrter Mund unter weit ausladenden Schnurrhaaren in einem ziemlich Flachen Gesicht, das trotz seiner Fremdartigkeit emotionale Stimmungen ablesbar macht, darin unterstützt von recht großen Katzenohren, die je nach Stimmung g erade nach vorne oder aber schräg nach hinten gelegt sind. Die Hände der Chirà sind so feingliedrig wie die der Menschen. Sie vermögen damit dieselben feinen Bewegungen auszuführen. Einziges Problem für diffizile Arbeiten stellen bisweilen die Krallen dar, weshalb die meisten Chirà Handschuhe mit metallverstärkten Fingerspitzen tragen, um andere nicht aus Versehen zu verletzen oder Sachen zu beschädigen. Auch die Füße verfügen noch über Krallen, doch können diese kaum noch eingefahren werden, weshalb die Schuhe der Chirà nach vorne hin breiter werden, insgesamt aber doch nicht viel breiter als die von Menschen sind.

Der gesamte Körper ist bis auf einige wenige Stellen (Innenflächen der Hände und Füße, sowie im Nasenbereich) von einem dichten Fell besetzt, der alle Farben haben kann, doch überwiegen eindeutig die Gelb- und Brauntöne: von einem satten orange bis sandgelb, von kastanienbraun bis ocker bewegen sich die meisten Fellfarben, Musterungen wie 'getigert' oder 'gescheckt' sind vor allem unter den niedrigen Kasten verbreitet, gelten aber in höheren Kreisen als unschön und werden dort nicht selten weggefärbt, ein einzelner Streifen auf der Stirn oder entlang des Rückgrats oder sonst eine gleichmäßige Andersfärbung (z.B. ein weißer Bauch, schwarze Ohren, e in andersfarbiger Schwanz usw.) wiederum können (je nach Mode) sehr gefragt und beliebt sein. Die Farbe des Fells ist selten von großer Bedeutung, eine Außname bilden dabei allerdings ganz schwarze und ganz weiße Chirà. Gelten erstere vor allem den Akkra (Priesterkaste) als heilig und werden dort oft zu Hohepriestern, so ist ein weißes Fell häufig ein Zeichen von Adel und wird damit allgemein den Chrania (Adelskaste) zugeordnet. Etwas ganz besonderes, etwas, daß nur bei einer von vielleicht 100.000 weiblichen Chirà (und nur bei solchen) auftritt, ist ein sogenannter Etriajan, ein Haarschopf. Dieser Haarschopf ist stets von dunkelbrauner oder schwarzer Farbe, interessant dabei ist jedoch der Haaransatz: er verläuft vom Nacken in Dreieicksform hinter den Ohr en vorbei und endet spitz mitten auf der Stirn. Dieser Haarschopf (dessen Farbe unabhängig von der Fellfarbe ist) gilt als besonderes Geschenk der Götter und dessen Träger als besonders verehrungswürdig. So haben alle Herrscherinnen der drei Kasten einen solchen Schopf und es ist von vielen großen Chirà in der Geschichte bekannt, daß sie auch über einen solchen verfügten. Ein Etrijan ist jedoch keinesfalls zwingend, um zur Herrscherin ernannt zu werden, doch erleichtert er den Weg erheblich...

Wie der Körperbau vermuten läßt, sind die Chirà tatsächlich sehr kräftig. Hohe Sprünge und Geschwindigkeit sind ihre herausragendsten Eigenschaften, aber auch mit den Armen vermögen sie erstaunliche Kraftleistungen zu vollbringen. Nicht selten mangelt es ihnen jedoch an Ausdauer; Das heißt nicht, sie seien schnell erschöpft, nur werden sie nach langen Anstrengungen oft von so großer Müdigkeit ergriffen, daß sie sich nicht selten irgendwo zusammenrollen und in wenigen Sekunden einschlafen. Ihre Sinne sind sehr fein, allen voran ihre gute Nachtsicht und ihr Gehör. Auch ist ihre Reaktions- geschwindigkeit häufig höher als die der anderen Völker von Pipes.



CHARAKTER


"...als auf dem Höhepunkt des Streitgespräches die eine der beiden Chirà plötzlich aufsprang und ihrem Gegenüber mit ihrer mächtigen Pranke ins Gesicht hieb, wo deutlich die Spuren ihrer Krallen zu erkennen waren. Doch was tat die Chirà? Sie griff nicht etwa zu ihrem Schwert, sondern zischte der Angreiferin ein mir unverständliches Wort in ihrer Sprache zu. Sekundenlang herrschte betretenes Schweigen im gut gefüllten Schankraum. Dann brach die Angreiferin plötzlich in schallendes Gelächter aus, in das die andere zu meinem Erstaunen mit einsetzte, und alsbald saßen die beiden wieder fröhlich zusammen an ihrem Tisch und alles, was vorgefallen war, war vergessen. Erschienen mir die Gebräuche der Chirà in unserer kleinen Stadt schon als äußerst sonderbar, so sind sie mir hier in der Hauptstadt der Allinanz noch mehr ein Rätsel und noch unverständlicher..."
Aus dem Brief des Händlers Gavertin Wellric an seine Frau, verfaßt im Jahre 197 der Allianz

Kaum läßt sich etwas verbindliches über den Charakter einer Chirà sagen, außer der Tatsache, daß sie unberechenbar sind. In einem Augenblick können sie noch zornig und gereizt sein, im nächsten sind sie freundlich und zu Späßen aufgelegt. Diese Unruhe in ihrem Gemüt entspricht auch einer gewissen Lebenseinstellung. Was für die Chirà zählt ist die Veränderung; Stillstand und Nichtstun ist ihnen meist ein Graus. Das heißt nicht, daß sie eine ständige Betriebsamkeit aufweisen (sie wissen sehr wohl das Herumdösen über die heiße Mittagszeit zu schätzen), sondern ihnen liegt etwas daran, persönlich Karriere zu machen, Kinder in die Welt zu setzen, ein Haus zu bauen, ihrem Clan oder ihrer Kaste zu Reichtum und Ansehen zu verhelfen usw., bei manchem äußerst sich dieser Wunsch nach Veränderung aber auch darin, daß sie ausziehen, um ihre Welt zu entdecken, neue Kontakte, neue Orte - die Neugier ist eine der herausragendsten Eigenschaften einer Chirà.

Berüchtigt sind sie schon fast für ihren derben Humor und ihren etwas groben Umgang - kleinere Keilereien zwischen verschiedenen Clans innerhalb der Mondrai (Kriegerkaste) sind nicht selten. Abgesehen von den Chirà, die in der Politik sind, zeichnen sie sich durch schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit aus. Dieses offene Aussprechen der eigenen Meinung ist etwas ganz selbstverständliches, Abneigungen und Zuneigungen werden offen herausposaunt. (Was nützt es, sie zu verschweigen?) Dadurch sind die Chirà relativ unempfindlich gegen Beleidigungen und selten nachtragend. Doch - wie bereits erwähnt - macht hier häufig die Unberechenbarkeit einen großen Strich durch die Rechnung: eine kleine abfällige Bemerkung über den Clan oder das Aussehen der Waffe kann manchmal schon genügen, um es sich für immer mit einer Chirà zu verderben. So kann man einer Chirà sagen: "Ich hasse Dich, weil Du arrogant, eingebildet und lästig bist." Sie wird das akzeptieren, vielleicht ebenfalls ihre Meinung sagen und dann ist die Sache vom Tisch. Beleidigungen, die jedoch die Ehre der Familie oder der Kaste tangieren, können blutig enden.

Ebenso ist Spontaneität neben einem oft überzogenen Selbstbewußtsein eine Eigenschaft der Chirà, die man auch als 'unüberlegt' auslegen könnte: nicht selten werden überstürzt Entscheidungen getroffen, etwas zu wenig bedacht, zu schnell ein Bild gefaßt - und hinterher ist das Geschrei dann meist groß. Dabei sind die Chirà durchaus hochintelligent, nur mangelt es ihnen etwas an Geduld und so etwas wie Weisheit. Erst im hohen Alter tritt diese Weisheit zu Tage, weshalb viele Clans von den Ältesten geführt werden.