Region/ Provinz der Allianz
Nahaya trägt den Namen der Hochebene rund um die Hauptstadt der Allianz und erstreckt sich vom Weltenwall an den Bergen von Rac vorbei bis einige Evet die Oberläufe der westlichen Flüsse, sowie den Vrothomi entlang.
Der gesamte Osten der Region ist von intensivster Landwirtschaft geprägt, schließlich müssen vier Millionen Hauptstädter satt gemacht werden. So sind die Hänge am Ufer des steil zu Tal stürzenden Flusses Aovi von Terrassen für den Anbau bedeckt. Etwa in der Mitte dieses Anbaugebietes ist auch die Stadt Samraka zu finden. Je näher man dem Atorac und damit dem Ende der Welt kommt, desto ruhiger fließt der Aovi und die Felder (zwischen denen eingestreut immer wieder kleine Dorfgemeinschaften von Sragonsklaven liegen) werden weniger. Die Vegetation dünnt aus und die Luft wird zusehends trockener. Schließlich öffnet sich das Tal des Aovi zur Ebene diesseits des Weltenwalls, während der Fluß seinen Weg noch bis zur Tempelstadt Jhorantarra findet, dort aber in dunklen Tiefen verschwindet.
Die südöstliche Region wird vom Vrothomi, dem Donnerfluß beherrscht. Zunächst folgt sein Verlauf nur einer leichten Rinne in der Hochebene, taucht dann mit viel Gurgeln und von Stromschnellen aufgewühlt in ein immer tiefer und enger werdendes Tal hinab und stürzt sich schließlich in gischtumtosten Wasserfällen über zahlreiche Klippen brausend in ein Gewirr tiefer Schluchten. Die Hochebene links und rechts des Vrothomi jedoch behält ihre Höhe nahezu bei und endet erst in einer Steilwand, wenn der Donnerfluß so tief in der Schlucht verläuft, daß sein ständiges Tosen und Wüten kaum noch zu hören ist. Fast die ganze Fläche von der Hauptstadt bis zum Ende der Hochebene dient nur einem einzigen Zweck: Nahrung für die Hauptstadt. Zehntausende von gebeugten Sragonrücken sieht man Tag für Tag zwischen den in der Sonne glänzenden, stampfenden und fauchenden Erntemaschinen auf dem endlos erscheinenden, wogenden grünen Meer der Pflanzungen der Plantagen, die allesamt im Besitz der chiranischen Adelskaste sind.
Südwestlich aus dem Stadtgebiet der Hauptstadt heraus tritt schließlich der Oberlauf des Großen Stromes. Die Ebene von Nahaya fällt hier deutlich zum See Metchuràn hin ab und würde die Nutzung des Stroms für die Schiffahrt unmöglich machen, doch schon vor über zwei Jahrtausenden begann man, den Fluß nach und nach durch Dämme und Schleusen zu zähmen, so daß es heute nach weiterem Ausbau möglich ist, (wenngleich mit gehörigem Zeitaufwand) auch schwerste Schiffe auf das Niveau der Allianzhauptstadt anzuheben. Kleinere Schiffe können gar über Roputan-Zuggestelle parallel zu den Schleusen hinaufgezogen werden. Fast immer in Sichtweite des Stroms verläuft die hervorragend ausgebaute und entsprechend vielbefahrene Straße von Metijà zur Hauptstadt. Der Reisende wird hier alle halbe Stunde auf ein Gasthaus und fast jede Stunde auf ein kleines Dorf treffen, dessen Einwohner sich entweder (wie fast alle in Nahaya) mit Landwirtschaft ihr Geld verdienen, oder aber sich als Träger für Lasten und Personen anbieten. (Letzteres ein Geschäft, das vor allem von Sragon dominiert wird, aber auch Menschen sind unter den Anbietern.) Die Gebiete westlich und nördlich der Hauptstadt sind vor allem kleine Dorfgemeinschaften, umgeben von Feldern, Plantagen, Pflanzungen und Weiden.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch der Fluß der Götter. Er führt von der Hauptstadt geradewegs durch zwei hohe Felstürme der Berge von Rac hinunter in das Tal, wo das geheimnisvolle Rac beginnt. Der Legende nach zogen einst Jünger der Heiligen Lajeya vor über drei Jahrtausenden durch das Tal des Götterflusses aus Rac hinauf auf die Ebene und gründeten die heutige Hauptstadt. Aber auch unter Lajeyas Zeiten fünfhundert Jahre zuvor soll das Tal bereits ein wichtiger Ort der religiösen Verehrung gewesen sein. Das Tal ist auch heute noch von dichtem Urwald bedeckt, an den noch niemand jemals die Axt zu legen wagte. Aus dem Dschungel, oft von den Fluten des schnell fließenden Götterflusses umspült ragen immer wieder Felsnadeln oder kleine Tafelberge, auf denen zahlreiche Klöster und Tempel hocken, die oft auf uralte Traditionen zurückblicken können. Zwar wechselten die Kulte, die sich hier einnisteten hin und wieder im Laufe der Geschichte, aber die Gemäuer weisen ein erstaunliches Alter auf, das auf eine Erbauung zur Lajeya-Zeit oder kurz danach hindeutet. Außer diesen Tempeln und Klöstern, die dem Fluß wohl auch den Namen gaben und dem verschlungenen Pfad hinab nach Rac gibt es hier keine Zeichen der Zivilisation und auch Dörfer wird man vergebens finden.
Beherrscht wird die Provinz Nahaya von einer Obersten Verwalterin, seit einigen Jahren schon eine umsichtige Sragon namens Vissara Caylinn. Deren Befugnisse sind angesichts der Tatsache, daß sich der Großteil des Landes in Form von Großplantagen in Besitz chiranischer Adliger befinden, nicht sehr groß. Ihre Hauptaufgabe besteht ohnehin darin, die Schleusen instand zu halten (was durch eine Durchfahrtgebühr erreicht wird) und gemeinsam mit den Beamten aus der Hauptstadt dafür zu sorgen, daß die Ernährung der chiranischen Metropole sichergestellt ist. Die Provinz ist insgesamt, gerade wenn man den zahllosen Pfaden durch die Plantagen folgt, extrem dicht besiedelt - fast alle Viertelstunde findet man dort ein Dorf von Sragonsklaven, die zu Zehntausenden auf den Feldern arbeiten. So kommt Nahaya (ohne die Hauptstadt der Allianz) auf eine stattliche Zahl von 100.000 Einwohnern, wovon allein 95.000 Sragon sind. Der Rest sind vornehmlich Chirà in den Städten Samraka, Jhorantarra (Beschreibung siehe Atorac) und diversen Klöstern. Menschen leben vor allem in den Dörfern entlang des Großen Stroms.